Justiz Anklage im Missbrauchskomplex Wermelskirchen erhoben - 124 Taten
Köln/Wermelskirchen · Ein Angeklagter hat sich vor Gericht verantworten müssen. Ihm wurden mehrere Sexualdelikte vorgeworfen.
Im Fall der sexuellen Gewalt gegen Kinder im Tatkomplex Wermelskirchen ist Anklage gegen den Hauptverdächtigen erhoben worden. Dem heute 45-Jährigen würden 124 Taten vorgeworfen, ganz überwiegend gehe es dabei um sexuellen Missbrauch, teilte ein Sprecher des Landgerichts Köln am Freitag mit. Zuvor hatte der „Spiegel“ darüber berichtet.
Angeklagt sind Fälle, die rund 20 Opfer betreffen. Der Mann soll die Taten laut Landgericht zwischen März 2005 und September 2019 begangen haben. Wie der „Spiegel“ berichtet, waren seine Opfer zu der Zeit im Alter zwischen null und 14 Jahren.
„Er wird ein umfassendes Geständnis ablegen, auch in der Hauptverhandlung““, sagte Christian Lange, der Anwalt des 45-Jährigen. Der Tatverdächtige hatte sich den Ermittlern gegenüber bisher kooperativ und geständig gezeigt. Lange sagte, sein Mandant wolle helfen, so viel wie möglich aufzuklären. Es werde in dem Prozess keine große Streiterei um einzelne Fälle geben, kündigte er an. Der Sprecher des Landgerichts teilte mit, er gehe von einem Prozessbeginn noch im Dezember aus.
Der Mann soll sich als Babysitter angeboten und sich so seinen Opfern genähert haben. Spezialkräfte nahmen ihn im vergangenen Dezember fest. Über das Ausmaß und die Brutalität der Fälle zeigten sich selbst erfahrene Ermittler schockiert.