Kriminalität BKA: Mehr Gewalttaten gegen Polizisten im Bund, weniger in NRW

Die Gewaltbereitschaft gegenüber Polizisten hat in NRW abgenommen. Im Bund gab es jedoch eine Zunahme an körperlichen Übergriffen.

In NRW wurden weniger Polizeibeamte angegriffen.

Foto: dpa/Moritz Frankenberg

Entgegen dem Trend im Bund und in den meisten anderen Ländern ist die Zahl der offiziell erfassten Gewalttaten gegen Polizisten 2021 in Nordrhein-Westfalen zurückgegangen. Insgesamt wurden im bevölkerungsreichsten Bundesland 7512 Fälle und damit 6,3 Prozent weniger als im Vorjahr verzeichnet, wie aus am Donnerstag veröffentlichten Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) hervorgeht. Ein Rückgang wurde nur in drei weiteren Ländern gemeldet, bundesweit stieg die Zahl der Fälle um 1,8 Prozent an.

Nach absoluten Zahlen war NRW das Bundesland mit den meisten Fällen. Auf die Einwohnerzahl umgerechnet gab es aber nur in Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz seltener Gewalt gegen Polizisten.

Unter anderem Widerstandshandlungen gegen Vollstreckungsbeamte werden in der BKA-Statistik registriert. In NRW machten sie rund 60 Prozent der Fälle aus. Gut 27 Prozent waren tätliche Angriffe. Bei diesen müssen nach der Definition des BKA Beamte nicht körperlich verletzt werden, damit eine Tat als Gewalt gegen Polizisten erfasst wird. Ausreichend ist laut BKA, „wenn aus allgemeiner Feindseligkeit gegen den Staat oder aus persönlichen Motiven gegen die Amtsträgerin oder den Amtsträger oder aus anderen Beweggründen gehandelt wird“.
Es gab außerdem je einen Mord und ein Raubdelikt sowie 349 gefährliche und schwere Körperverletzungen in NRW.

Das BKA verzeichnete 2021 in NRW zudem 488 Angriffe auf Feuerwehr- und Rettungskräfte mit 718 Opfern. Das ist - wiederum entgegen dem Bundestrend - etwas weniger als 2020 (496 Fälle mit 749 Opfern).

Das LKA in NRW hatte bereits Ende August Zahlen zur Gewalt gegen Polizisten veröffentlicht, die sich wegen einer veränderten Datenbasis geringfügig von den nun vom BKA veröffentlichten Zahlen unterscheiden.

(dpa)