Religion NRW startet Dunkelfeld-Studie zu Antisemitismus

Düsseldorf · Kaum jemand würde offen zugeben, antisemitische Vorurteile zu hegen. Eine Studie soll nun überprüfen, wie es nun wirklich in der Gesellschaft aussieht.

Der Davidstern, ein Symbol des jüdischen Glaubens.

Foto: dpa/David Inderlied

Eine sogenannte Dunkelfeld-Studie soll die Verbreitung antisemitischer Vorurteile und gefühlsbedingter Vorbehalte in der nordrhein-westfälischen Gesellschaft erhellen. Dazu unterzeichnen Spitzenvertreter aus Politik und Wissenschaft am Dienstag (10.00 Uhr) in der Düsseldorfer Staatskanzlei eine Kooperationsvereinbarung. Partner sind NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU), die Antisemitismusbeauftragte des Landes, Sabine Leutheusser-Schnarrenberger sowie Wissenschaftler der Universitäten Düsseldorf und Passau.

„Um wirksame Strategien gegen Antisemitismus entwickeln zu können, ist eine empirische Untersuchung der Verbreitung von antisemitischen Vorurteilen und Ressentiments in der Gesamtgesellschaft unausweichlich“, erläuterte die Staatskanzlei das Vorhaben. Eine Dunkelfeld-Studie beleuchtet Sachverhalte auch jenseits der Kriminalstatistiken. Bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts im Frühjahr hatte Reul den Anstieg antisemitischer Straftaten von 2020 auf 2021 um 54 Prozent auf 437 Fälle als besorgniserregend bezeichnet.

(dpa)