Antrag beim Land gestellt Allianz gegen Cybercrime

Mönchengladbach. · Mit Bonn bewirbt sich Gladbach beim Land als Zentrum für Cyber-Sicherheit.

 Hacker richten immensen Schaden an: Allein der Wirtschaft entsteht deutschlandweit jährlich ein Schaden in Höhe von 20 Millionen Euro.

Hacker richten immensen Schaden an: Allein der Wirtschaft entsteht deutschlandweit jährlich ein Schaden in Höhe von 20 Millionen Euro.

Foto: Silas Stein dpa

Der ursprünglich avisierte Standort ist vom Tisch, das Vorhaben selbst stimmt die Beteiligten aber optimistisch – und der jüngste Skandal um gehackte persönliche Daten von rund 1000 Politikern, Journalisten und Künstlern hat die Notwendigkeit erneut vor Augen geführt: Mönchengladbach möchte gemeinsam mit Bonn zum Zentrum gegen Straftaten und für mehr Sicherheit im Internet werden. Die Hochschulen der Städte haben beim Land ein Konzept eingereicht und einen entsprechenden Antrag auf Landesgelder gestellt. Die Partnerschaft, die durch unterschiedlichste Ansätze und in verschiedenen Bereichen für mehr Schutz gegen Cyber-Kriminalität sorgen soll, hat den Titel Cyber Alliance NRW (CAN).

Auf Mönchengladbacher Seite haben drei Männer die Sache maßgeblich vorangetrieben: Professor Hans-Hennig von Grünberg, Präsident der Hochschule Niederrhein, Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners und IHK-Hauptgeschäftsführer Jürgen Steinmetz. Auch die Kölner Fachhochschule für öffentliche Verwaltung sitzt mit im Boot.

Das Konzept sieht, so von Grünberg, vor, dass bei der Hochschule in Mönchengladbach ein elfter Fachbereich mit mehreren Studiengängen entsteht, der sich nur dieser Thematik widmet. Er rechnet mit etwa 700 Studierenden. Jeweils 20 Professuren sind für die beiden Fachbereiche unter einem Dach angedacht.

In Bonn soll ein Cybersecurity-Campus entstehen – mit Beteiligung des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik, der Telekom und des Fraunhofer Instituts, die dort ihren Sitz haben. In Gladbach soll der Schwerpunkt auf Cybermanagement und E-Government liegen. Bachelor, Master und Weiterbildung sollen möglich sein, der gehobene höhere Dienst und auch die Polizei gehören zur Zielgruppe. „Ich habe die Hoffnung, dass diese Landesregierung den digitalen Polizisten einführt“, sagt von Grünberg. Forensik und Cybercrime sollen auch im Zentrum stehen.

Neubau soll gegenüber der Textilakademie entstehen

Da es beim Standort auf einem Teil des früheren Polizeipräsidiums nicht voranging (das Areal ist im Eigentum des landeseigenen Bau- und Liegenschaftsbetriebs), will die Stadt das Projekt nun auf einem Grundstück ihrer Tochter EWMG realisieren: Wo heute an der Rheydter Straße gegenüber der Textilakademie ein Schotterparkplatz ist, soll ein Neubau entstehen. Ein Investor soll das Gebäude in öffentlich-privater Partnerschaft errichten, die Hochschule mietet es dann an. 280 Parkplätze sind eingeplant (heute sind dort 150).