Monheim Stadt Monheim gründet eine neue Festival-Gesellschaft

Von Heike Schoog · Die Gesellschaft gehört zu den Kulturwerken, die unter anderem die „Monheim Triennale“ stemmen.

Ab 2023 spielt die Musik in Monheims K 714 – bei der „Monheim Triennale“.

Foto: RP/kdi

Einstimmig hat der Rat der Stadt jetzt die Gründung einer Musikfestival GmbH abgesegnet. Geschäftsführer soll Reiner Michalke werden, so heißt es in der Beschlussempfehlung. Michalke ist zugleich auch Intendant des Festivals Monheim Triennale. Die Grundlagen für die Gesellschaftsgründung werden von den Kulturwerken geschaffen, heißt es weiter, die zugleich Muttergesellschaft der Musikfestival GmbH sein wird.

Trotz Zustimmung haben
einige Politiker Vorbehalte

Auch wenn die Abstimmung einstimmig ausgefallen ist, so haben die Oppositionspoltiker nicht mit Kritik gespart. „Gemeinsam haben wir die Gründung der Monheimer Kulturwerke beschlossen, die wesentliche Teile der Aufgaben von Marke Monheim übernehmen sollen (...), ohne dass sie zwingend mit dem Bau und Betrieb einer Veranstaltungshalle verbunden ist“, sagt Manfred Poell für Bündnis 90/Die Grünen. Der gleiche Vorbehalt gelte auch für das Monheimer Musikfestival. „Auch dies ein sinn- und reizvolles Projekt für die Stadt, aber auch ohne große Veranstaltungshalle denkbar“, so Poell. 45 Millionen Euro soll der Umbau der alten Halle zur Kulturraffinierie K 714 jetzt kosten, allein das dazu geplante Parkhaus schlägt noch einmal mit 20 Millionen Euro zu Buche.

Das Hallenprojekt wird auch der CDU zu teuer. Markus Gronauer kritisiert ebenso wie Poell, dass „teure Prestigeobjekte“ wie etwa die Stadthalle, von den Stadttöchtern kreditfinanziert umgesetzt werden sollen. Alexander Schumacher (SPD) ist die hohe Verschuldung der Stadttöchter ebenfalls unheimlich, zumal der Haushalt ausgeglichen dastehe. Dazu komme, dass die Politiker darüber nur „häppchenweise“ informiert würden. Bürgermeister Daniel Zimmermann (Peto) sieht darin kein Problem. Er hat angekündigt, für ein besseres Verständnis des Themas Tochtergesellschaften eine Info-Veranstaltung zu organisieren.

Vorbereitungen für die
„Monheim Triennale“ laufen

Seine Partei Peto sieht vor allem die Vorzüge der geplanten Halle, die sowohl den Vereinen vor Ort als Feierstätte dienen kann als auch für große Veranstaltungen taugt, die unter anderem im Rahmen des Musikfestivals auf dem Programm stehen sollen. Reiner Michalke, der zehn Jahre lang das Moerser Jazz-Festival geleitet hat, bereitet für die Stadt die „Monheim Triennale“ vor, die ab 2023 in der dann fertiggestellten Kulturraffinerie K 714 stattfinden soll. Dabei geht es ihm nicht darum, ein weiteres Jazzfestival zu starten. Es soll etwas geschaffen werden, das es in dieser Form noch nicht gibt.

Michalke will das Feld des Jazz und der Improvisierten Musik nach Neuigkeiten durchsuchen, und „konzertante Pop-Musik und die komponierte Neue Musik“ ins Blickfeld nehmen. „Ein solches Festivalkonzept gibt es bisher so gut wie nicht“, hat er in einem Pressegespräch gesagt und hofft, die musikinteressierte Szene aus der Region zu locken. Die ehemalige Abfüllhalle ist für ihn eine besonder Location, die dieses Ziel unterstützen wird.