Neujahrsbegegnung in Leichlingen Bürgermeister verleiht Ehrenplaketten an alle Feuerwehrleute

Leichlingen. · Die Neujahrsbegegnung fand bei der Feuerwehr in Witzhelden statt. Bürgermeister Frank Steffes erinnerte an das Hochwasser 2018.

 Bürgermeister Frank Steffes (M.) und Innenminister Herbert Reul (l.) überreichten Ehrenplaketten an die Feuerwehrleute. Rechts Wehrleiter Björn Heitmann.

Bürgermeister Frank Steffes (M.) und Innenminister Herbert Reul (l.) überreichten Ehrenplaketten an die Feuerwehrleute. Rechts Wehrleiter Björn Heitmann.

Foto: Miserius, Uwe (umi)

„Nur dem beherzten Eingreifen einiger Feuerwehrleute war es zu verdanken, dass die Stadt keine Todesfälle zu beklagen hatte“. Bei der Neujahrsbegegnung der Stadt blickte Bürgermeister Frank Steffes am Sonntag auf das Starkregen-
ereignis im Juni 2018 zurück. In die Fahrzeughalle des Löschzugs 4 in Witzhelden hatte er die Leichlinger eingeladen.

Denn in diesem Jahr wurden alle Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Leichlingen für ihren ehrenamtlichen Einsatz mit der Ehrenplakette der Stadt ausgezeichnet. „Das Starkregenereignis, das Leichlingen mit aller Wucht ereilte und die Stadt immer noch beschäftigt, war eine Jahrhundertkatastrophe von besonderem Ausmaß. Erfahrene Feuerwehrmänner, die über vier Jahrzehnte ihr Ehrenamt hingebungsvoll wahrnehmen, verkündeten mit Tränen in den Augen, dass sie solch katastrophale Geschehnisse bislang noch nicht erlebt hatten“, erinnerte Steffes. Er sagte ihnen noch einmal Dank, auch im Namen der ganzen Stadt.

Zur Erinnerung: Am 10. Juni 2018 fielen in nur 50 Minuten rund 65 Liter Regen auf einen Quadratmeter. Laut Steffes ist das fast doppelt so viel Wasser, wie alle Bürger, Gewerbetreibenden oder Landwirte in einem Jahr an Trinkwasser aus den Leitungsnetzen verbrauchen. „Erst ungläubig, dann zunehmend fassungslos haben wir gesehen, wie Brücken, Straßen und Wege unter Schlamm begraben oder durch die Energie des Wassers weggerissen und fortgetragen wurden. Es waren Bilder, wie wir sie bis dahin nur aus Katastrophenfilmen oder Berichten über Überflutungen ,woanders’ kannten“, so Steffes.

„Sie haben dort mitunter unter Einsatz Ihres eigenen Lebens getan, was getan werden konnte. Sie haben vielen Menschen geholfen, sich selbst oder ihr Hab und Gut zu retten. Dieser unermüdliche Einsatz bis an die Schmerzgrenze verdient höchsten Respekt“, erklärte er in Richtung Feuerwehr. Dies sei der Grund, dass alle vier Leichlinger Löschzüge und der Kameradschaftsbund der Ehren- und Altersabteilung die städtische Ehrenplakette erhielten. Insgesamt war 2018 das einsatzreichste Jahr in der Geschichte der Leichlinger Feuerwehr: Die Freiwilligen Retter wurden zu insgesamt 608 Einsätzen gerufen, darunter 37 Brandeinsätze und 493 technische Hilfen.

Stadtbrandmeister Björn Heitmann dankte der Stadt für die Auszeichnung und erinnerte an die Katastrophennacht im Juni 2018 aus Sicht der Leichlinger Wehr: „Mit 255 Einsätzen hatten wir an dem Tag so viele Einsätze wie manchmal in einem ganzen Jahr. Aber wir haben auch die unbeschreibliche Begeisterung der Leichlinger für unsere Arbeit erlebt. Leichlingen ist in dieser Nacht zusammengewachsen.“