Rising Star Nervige Avocados und tolle Freunde
Krefeld · Simon Stäblein präsentiert sein erstes Bühnenprogramm in der Kulturfabrik.
Eine Bühne, ein Mikrofon und ein Publikum, mehr braucht er nicht. „Heul doch“ heißt die aktuelle Show des Comedians Simon Stäblein. Seine Mission: Die Menschen zum Lachen bringen, so sehr, dass sie heulen müssen – „aber bitte vor Freude“, heißt es auch zu Beginn der Show.
Ernst, kritisch und komisch – das passt zusammen? Bei ihm schon. Seine Show ist eine bunte Stimmungstüte voller Überraschungen. Es sind die „First World Probleme“, die er auf die Bühne bringt. „Wenn Menschen, die nichts haben, uns hören würden, würden sie uns auslachen“, kommentiert Simon. Es geht um Kinder, die nur am Computer sitzen, um Frauen, die Gemüsesorten nicht unterscheiden können. Für nichts ist Simon sich auf der Bühne zu schade – Tabuthemen gibt es nicht.
Die Worte sprudeln ohne Punkt und Komma aus ihm heraus
Mit dem Publikum ist er per Du. Während die Worte teilweise ohne Punkt und Komma aus ihm herauszusprudeln scheinen, spricht er Dinge aus, die andere nur denken. Und am Ende des Abends hat man das Gefühl, dass auf den Straßen nur noch Idioten unterwegs sind. Ob das gewollt ist? Vielleicht.
Sein Publikum besteht vorrangig aus jungen Menschen. Die hat er schnell auf seiner Seite, fast kein Satz von ihm vergeht ohne Lacher, aus denen herauszuhören ist, dass das Publikum seine Alltagsgeschichten kennt. „Wir müssen erkennen, wie gut es uns geht“, sagt er. Wenn er darüber nachdenkt, wofür er besonders dankbar ist, sind es Dinge, die nicht mit Geld zu kaufen sind: Tolle Freunde beispielsweise. Vielen Menschen fehle es an nichts. Doch eben durch die Vielfalt an Möglichkeiten „weiß die heutige Generation nicht mehr, was sie machen soll“.
Der Comedian nimmt
sich selbst auf die Schippe
Wenn die Lacher aus dem Publikum schon fast schadenfroh klingen, hat sich der Comedian wieder selbst auf die Schippe genommen. Beschönigungen? Niemals! Und scheint eine Absurdität einmal offensichtlich, dann dreht er das Blatt noch einmal komplett um. Wer Stäbleins Show besucht, ändert danach nicht unbedingt seine Lebensweise – doch kennt er danach alle seine Lachmuskeln.