Azalienstraße in Neuss Furcht vor Einbrechern an der Azalienstraße

Reuschenberg. · Der Stadtverordnete Carsten Thiel von der UWG wünscht sich mehr Präsenz der Polizei.

Carsten Thiel wurde bislang von Einbrechern verschont. „Vielleicht, weil wir Hunde haben“, sagt er.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

Am Donnerstag war es mal wieder soweit. Die Polizei wurde zur Azalienstraße in Reuschenberg gerufen, weil Einbrecher sich dort an einem Einfamilienhaus zu schaffen machten. Zwischen 16.30 und 19 Uhr schlugen sie zu, ihre Beute bestand aus Schmuck. Auch der Stadtverordnete Carsten Thiel wohnt an der Azalienstraße und spürt steigende Sorge in seiner Nachbarschaft. „Immer wieder kommt es hier zu Einbrüchen“, sagt er. Seine Nachbarn seien bereits mehrfach von Einbrechern heimgesucht worden. Ein Anwohner habe sich mittlerweile sogar Halogen-Strahler angeschafft, um sein Grundstück auszuleuchten und so potenzielle Einbrecher abzuschrecken. Auch Thiel habe bereits Sicherheits-Vorkehrungen getroffen – unter anderem an Türen und Fenstern. „Ich spüre die Verunsicherung in der eigenen Familie“, sagt er. Von der Polizei wünscht er sich mehr Präsenz in der Straße, die wohl aufgrund ihrer Nähe zur Autobahn ein beliebtes Ziel für Einbrecher ist.

Laut Polizeisprecherin Diane Drawe gab es auf der Azalienstraße in diesem Jahr drei versuchte Einbrüche und zwei vollendete. In einem Fall im Oktober wurden drei Verdächtige sogar mit einem Hubschrauber und mehreren Streifenwagen gesucht, nachdem sie versucht hatten, gegen 23.30 Uhr in ein Einfamilienreihenhaus einzubrechen und später in Richtung Tulpenstraße flüchteten.

Ein besonders dreister Fall: Im März waren Unbekannte in ein Haus eingedrungen, schnappten sich die Autoschlüssel und fuhren mit dem vor dem Haus geparkten Audi A5 Sportback davon. Bei dieser Vorgehensweise handelt es sich um sogenanntes Homejacking.

Auch im Januar schlugen Einbrecher an der Azalienstraße zu. Damals kletterten sie auf ein Garagendach, hebelten ein Fenster auf, durchsuchten die Räume und stahlen Schmuck und Geld. Danach flüchteten sie unerkannt. „Natürlich sind wir besorgt“, sagt eine Anwohnerin, die nur wenige Schritte von dem Haus entfernt wohnt, aus dem Einbrecher die Autoschlüssel entwendeten. Ein Nachbar habe sich mittlerweile extra Bewegungsmelder angeschafft.

Eine weitere Frau von der Azalienstraße, die namentlich nicht genannt werden möchte: „Gerade ältere Anwohner sind in Sorge.“ Was bei der Anwohnerbefragung unserer Redaktion deutlich wurde und was auch Thiel bekräftigt: Die Bürger wünschen sich, dass die vielen Schrotthändler, die täglich durch die Straßen fahren, häufiger kontrolliert werden. Diane Drawe dazu: „Von einem Anwohner der Azalienstraße ist Mitte August ein verdächtiger Schrottsammler gemeldet worden. Hierzu liegt eine Anzeige wegen Hausfriedensbruchs bei der Polizei vor. Nach Angaben des Anzeigenerstatters sei der Schrottsammler schon mehrfach auf dem Gelände des Geschädigten gewesen und daraufhin vom Anwohner verwiesen worden.“

Kritik von Carsten Thiel, dass die Polizei nach den Einbrüchen zu wenige Befragungen in der Nachbarschaft durchgeführt habe, weist die Polizeisprecherin zurück. So seien Nachbarschaftsbefragungen nur ein Teil der Möglichkeiten, um Hinweise zu bekommen und die Taten aufzuklären. „Nachbarschaftsbefragungen sind nicht immer zielführend. Zum Beispiel, wenn der Tatzeitraum sehr groß ist. Wir setzen daher auch auf verstärkte Pressearbeit. Von den Anwohnern der Azalienstraße wissen wir zum Beispiel, dass sie sehr gut vernetzt sind und sich regelmäßig austauschen.“ Zum Einbruch vom 6. Dezember sei Thiel mittlerweile befragt worden, habe aber keine sachdienlichen Angaben machen können.