Nowitzki erkämpft Showdown gegen Spurs
Dallas (dpa) - Das Texas-Duell geht in den großen Showdown. Mit einer Energieleistung verhinderten Dirk Nowitzki und die Dallas Mavericks das Playoff-Aus gegen die San Antonio Spurs und brauchen nur noch einen Sieg für die Erstrunden-Sensation.
Dank des 113:111-Erfolgs glichen die Mavs zum 3:3 in der Best-of-Seven-Serie aus. Damit kommt es am Sonntag zum entscheidenden siebten Spiel um den NBA-Viertelfinal-Einzug.
„Es ist der ultimative Nervenkitzel“, sagte Basketball-Superstar Nowitzki. „Es heißt: Gewinnen oder nach Hause gehen. Alles, was vorher passiert ist, zählt nicht mehr. Es ist der ultimative Wettbewerb.“ Der Würzburger hat mit den Mavs bislang noch nie eine siebte Playoff-Partie verloren und dabei viermal die nächste Runde erreicht. „Du schaust nicht nach vorne“, erklärte er. „Du spielst jeden Ballbesitz so hart du kannst, nur so funktioniert es.“
Auch im sechsten Spiel dieser Playoffs war Nowitzki mit 22 Punkten hinter Monta Ellis (29) nicht Topscorer der Mavs. „Es ist immer noch Dirks Team“, betonte aber der Neuzugang, der mit zwölf Zählern im Schlussviertel entscheidenden Anteil am Sieg hatte. „Wir haben heute besser gespielt“, lobte Mavs-Coach Rick Carlisle. „Unsere Kommunikation war besser. Wir haben den ganzen Abend hart gespielt und unsere Zuschauer im Spiel gehalten, das war auch ein Faktor.“
In der Schlussminute trumpfte zudem ein ehemaliger Spurs-Profi auf: DeJuan Blair stahl zunächst Star-Aufbauspieler Tony Parker den Ball, holte wenig später einen wichtigen Rebound und machte so seine Sperre in der vorigen Partie wieder wett. „Ein Playoffspiel zu verpassen, ist ein Killer. Er wusste, dass er uns hier heute helfen kann“, sagte Nowitzki über den bulligen Center. Insgesamt kam Blair auf zehn Punkte und 14 Rebounds. Während der hektischen letzten Sekunden standen die Spurs sogar - ungeahndet von den Schiedsrichtern - zeitweise zu sechst auf dem Feld, doch Guard Patty Mills konnte kurz danach seinen Verzweiflungsdreier nicht rechtzeitig abfeuern.
Selten zuvor war Dallas als so großer Underdog in die K.o.-Runde gestartet. In der regulären Saison erreichte der Erzrivale aus San Antonio die beste Bilanz im Westen und war im Texas-Duell die vorigen neun Spiele ungeschlagen. „Nur diejenigen, die von (Club-Besitzer) Mark Cuban bezahlt werden oder die das blaue Mavs-Blut in sich haben, konnten sich vorstellen, dass es so kommt“, schrieb espn.com nach dem Ausgleich. Das Weiterkommen von Dallas wäre „die größte Playoff-Überraschung in der NBA-Geschichte.“
Er könne den „sogenannten Experten“, die zu Beginn der K.o.-Runde unisono ein Mavs-Aus prophezeit hatten, eigentlich nichts vorwerfen, sagte Nowitzki mit einem Augenzwinkern. „Wir haben fürchterlich gegen sie die vergangenen Jahre ausgesehen. Wer hätte gedacht, dass sich das in den Playoffs ändert?“
Auch eine der verrücktesten und ausgeglichensten ersten Runden in der Liga-Historie hatte so niemand erwartet. Insgesamt werden fünf der acht Serien in einem siebten Spiel entschieden, so auch das Duell der Atlanta Hawks von Dennis Schröder mit den Indiana Pacers am Samstag (23.30 Uhr). Die Brooklyn Nets hielten durch das 97:83 gegen die Toronto Raptors ihre Hoffnungen aufrecht.
Nach Meister Miami Heat und den Washington Wizards erreichten die Portland Trail Blazers mit einem 99:98 zum 4:2 in der Serie gegen die Houston Rockets vorzeitig die nächste Runde. Die Entscheidung fiel stilprägend für diese Saison: Damian Lillard versenkte den entscheidenden Dreier mit der Schlusssirene.