Magazin: Sterling bricht Schweigen im Rassismusskandal
Los Angeles (dpa) - Im NBA-Rassismusskandal hat Donald Sterling, lebenslang gesperrter Besitzer der Los Angeles Clippers, einem Magazinbericht zufolge erstmals sein Schweigen gebrochen.
Die Aussage, die die Zeitschrift „Du Jour“ auf ihrer Internetseite veröffentlichte, sorgt dabei für eine neue Kontroverse um den umstrittenen Club-Chef. „Ich wünschte, ich hätte sie ausgezahlt“, wird Sterling mit Bezug auf seine Freundin V. Stiviano zitiert.
Im Gespräch mit ihr hatte der Immobilienmilliardär die diskriminierenden Äußerungen getätigt, die landesweit für Entrüstung sorgten. Wer dieses Ton-Dokument an die Medien gab, ist bislang unbekannt. Stivianos Anwalt hatte zuletzt erklärt, seine Mandantin habe die Aufzeichnungen aus Sicherheitsgründen bei einem Freund hinterlegt. Wie „Du Jour“, ein Lifestylemagazin für Reiche, berichtete, habe Sterling Reue ausgedrückt. Weitere Zitate des 80-Jährigen wurden allerdings zunächst nicht veröffentlicht.
Unterdessen erklärte Stiviano, dass sich Sterling entschuldigen solle. „Ich denke, dass er hochgradig traumatisiert und verletzt ist von den Dingen, die er gesagt hat“, sagte sie in einem Interview des Fernsehsenders ABC. „Ich denke, er kann die Dinge, die er sagt, manchmal selbst nicht glauben oder verstehen.“
Auf die Frage, ob sich Sterling öffentlich entschuldigen werde, antwortete Stiviano: „Das weiß nur Gott.“ Sie bestritt eine romantische Beziehung zu dem ein halbes Jahrhundert älteren Mann und bezeichnete ihn als „Vaterfigur“. Sterling habe durch seine Taten gezeigt, dass er kein Rassist sei. „Ich denke, er wurde aufgezogen, an die Teilung zwischen Weißen und Schwarzen zu glauben“, sagte Stiviano.
NBA-Commissioner Adam Silver hatte Sterling wegen rassistischer Äußerungen lebenslang gesperrt, ihm eine Strafe von 2,5 Millionen Dollar auferlegt und von allen Liga-Aktivitäten ausgeschlossen. Silver will durch eine Abstimmung unter den Besitzern der anderen 29 NBA-Teams Sterling zu einem Verkauf der Clippers drängen.