Golf Sophie Witt strebt eine Profi-Karriere an
Sophie Witt vom GC Hubbelrath hat großes Talent. Bei der Deutschen Meisterschaft will sie den Titel.
Sophie Witt hat ihre Zukunft gut geplant. Die junge Spielerin des Golfclubs Hubbelrath (GCH) wird demnächst versuchen, mit ihrem Lieblingssport ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. „Ich will Profi werden“, stellt die 17-Jährige klar. Da würde ein Deutscher Meistertitel noch zu Amateurzeiten den Berufswunsch gedanklich unterfüttern. Die Chance auf nationale Ehren haben Witt und zwölf weitere Golfer vom GCH und Düsseldorfer GC bei der Deutschen Meisterschaft im GC München Valley (20. bis 23. August). „Bei der DM habe ich die Top Fünf im Auge“, sagt Witt. „Aber sicher ist im Golf nichts. Alles liegt ganz eng beieinander. Ein einzelner Schlag kann viel ausmachen.“
Seitdem sie im Frühjahr ihr Abitur mit einem Einser-Durchschnitt gemacht hat, hat sie sich auf Golf konzentriert. „Eigentlich war mein Plan, nach dem Abi zwei Wochen wegzufahren, komplett abzuschalten und dann soviel zu spielen wie möglich“, erläutert die Jugend-Nationalspielerin. „Aber dann kam Corona, und alles wurde anders. Bisher habe ich nur sechs Turniere gespielt. Auch die Qualifikationsturniere für die professionelle Ladies European Tour wurden abgesagt.“ Wenn Corona es zulässt, wird sie 2021 die Qualifying School, so der Name für die Quali-Serie für die Ladies European Tour (LET), spielen. Und, dass ihr das gelingt, daran kommen wenig Zweifel auf. So fokussiert, realistisch-ehrgeizig, nervenstark und golf-begeistert ist sie. „Einfach in der Natur zu sein, ist fantastisch. Wenn ich am ersten Abschlag stehe, ist alles andere ausgeblendet“, sagt Witt.
Für die grauen Zellen will sie
ein Fernstudium aufnehmen
Sport bestimmt ihr Leben. So wird sie wohl als „Fitnessprogramm für ihre grauen Zellen“ ein Fernstudium „International Management“ oder Sportmarketing beginnen. „Als Ausgleich zum Leistungssport etwas anderes mit Sport zu machen, finde ich cool. Ich bin einfach sportbegeistert und hatte ja auch Sport im Abi“, so Witt. Kein Wunder also, dass mindestens die nächsten zwei Jahre Golf die Nummer eins in ihrem Leben sein wird. Den Sport mit den verschiedenen Schlägern und dem Ball mit den vielen Dellen hat sie bereits in ihrer Kindheit betrieben. „Mit acht bin ich geschwommen, habe Tennis, Golf und Gitarre gespielt. Irgendwann musste ich mich entscheiden und Golf hat gewonnen“, so die zweimalige Jugend-Landesmeisterin
„Golf ist so ein toller Sport, man kann ihn alleine betreiben, im Team, mit Kindern und Oma und Opa. Und man kann auch ohne einen Golfkurs trainieren.“ So stand während des Corona-Lockdowns im elterlichen Garten ein Netz, in das sie viele Bälle schlug. Und auch die Routine beim Putten ging nicht verloren. Formstark kam sie aus der erzwungenen Isolation heraus, was sie unter anderem mit dem zweiten Platz beim international besetzten SLR Academy Invitational im GC St. Leon-Rot bewies.
„Die Leistung von Sophie Witt ist extrem hoch einzuschätzen, weil sie erst vor wenigen Wochen ein sehr gutes Abitur gemacht, nebenbei das Golf aber nicht ganz aus den Augen verloren hat“, lobte Bundestrainer Sebastian Rühl. „Sie hat in den vergangenen Monaten ihre Trainierbarkeit toll entwickelt und ganz viel an ihren Stärken gearbeitet, ist aber auch einige Dinge angegangen, die bisher tieferen Ergebnissen noch im Weg standen. Die Körpersprache und das Routineverhalten sind toll. Sophie ist auch taktisch extrem gut geworden. Ich bin über die Entwicklung sehr glücklich.“