Impfung Ärzte fordern früheren Novavax-Impfstart in Praxen

Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Nordrhein fordert, das Novavax nicht erst Anfang April bei Haus- und Fachärzten verimpft werden darf.

Die Kassenärztliche Vereinigung will, dass Novavax schon früher in die Praxen kommt.

Foto: dpa/Matthias Balk

Der neue Corona-Impfstoff von Novavax sollte nach Ansicht der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Nordrhein deutlich früher als erst Anfang April den Haus- und Fachärzten zur Verfügung gestellt werden. Er sei eine weitere Option gerade auch für diejenigen, die mRNA-Impfstoffen bisher skeptisch gegenüberstünden, sagte der Vorstandsvorsitzende Frank Bergmann am Donnerstag in Düsseldorf. Der von der Wirkung her durchaus mit mRNA-Impfstoffen vergleichbare Impfstoff von Novavax sollte bereits jetzt sehr schnell den Weg in die Arztpraxen finden und nicht erst in etwa vier Wochen.

In Nordrhein-Westfalen hatten die Novavax-Impfungen am Sonntag begonnen. Das neue Vakzin soll nach den Vorgaben des Gesundheitsministeriums zunächst ausschließlich für kommunale Impfangebote in den Impfzentren oder durch mobile Impfteams geliefert werden. Zunächst sollen es bevorzugt Beschäftigte in Berufsgruppen, die von der einrichtungsbezogenen Impfpflicht betroffen sind, erhalten. Bergmann schloss aber nicht aus, dass der neue Proteinimpfstoff auf dem Umweg über die Kommunen schon früher in die Praxen kommt, wenn die zur Verfügung stehenden Mengen sonst nicht ausgeschöpft werden.

Nach Auffassung der KV Nordrhein besteht angesichts einer allgemein geringen Impfnachfrage die Chance, die kommunalen Impfangebote zurückzufahren. Die Kommunen sollten sich jedoch nicht grundsätzlich aus der Impfkampagne zurückziehen. Wichtig seien Überlegungen für den Herbst mit Blick auf eine mögliche neue Corona-Welle und auch auf eine Grippewelle. Dann könne wieder Impfen an vielen Stellen sinnvoll sein. Die Hausärzte wären derzeit in der Lage zehn Mal so viele Impfungen vorzunehmen als nachgefragt werden. Auch damit keine Impfstoffdosen am Ende des Tages ungenutzt übrig bleiben, sollten die Impfungen auf die Praxen konzentriert werden.

(dpa)