Beschäftigte bekommen mehr Geld Auch nach Ende des Eurobahn-Streiks fallen noch viele Züge aus

Düsseldorf · Fünf Wochen lang ist bei der Eurobahn gestreikt worden. Jetzt haben sich Gewerkschaft und Bahnunternehmen geeinigt. Doch bis alle Züge wieder fahren, wird es noch dauern.

Foto: Eurobahn

Fahrgäste der Eurobahn müssen sich auch nach dem Ende des Streiks auf umfangreiche Zugausfälle einstellen. Es werde wohl noch bis Ostern oder sogar Ende April dauern, bis alle in den vergangenen fünf Wochen nicht gewarteten oder reparierten Züge wieder eingesetzt werden könnten, sagte eine Unternehmenssprecherin am Freitag. Die Eurobahn kann derzeit rund zwei Drittel ihrer Züge nicht fahren lassen, weil die Bahngewerkschaft EVG unter anderem die Werkstatt in Hamm bestreikt hatte.

Die EVG und die Eurobahn-Mutter Keolis hatten bei ihren Tarifverhandlungen am späten Donnerstagabend ein Ergebnis erzielt. Die Gewerkschaft setzte daraufhin den Streik aus. Nach ihren Angaben bekommen die Beschäftigten rückwirkend zum vergangenen Juli 2,6 Prozent mehr Geld, ab Juli 2020 gibt es ein Plus von weiteren 2,6 Prozent. Die zweite Erhöhung können die Beschäftigten auch schrittweise in zusätzliche Urlaubstage umwandeln lassen. Daneben sollen die betriebliche Altersversorgung erhöht und ein Tarifvertrag über Zeitguthaben abgeschlossen werden.

Bei der Eurobahn solle der aktuelle Notfahrplan bis Ende Januar in Kraft bleiben, sagte die Sprecherin. Die Bahngesellschaft hat wegen fehlender Züge eine Reihe von Verbindungen ganz gestrichen und lässt Züge mit verringerter Kapazität oder seltener fahren. Ab Februar soll der Fahrplan dann schrittweise hochgefahren werden. Die Züge müssten alle 40 000 Kilometern zum Check. Diese Fahrleistung werde nach sechs Wochen erreicht. Die in den vergangenen Wochen ausgefallenen Wartungsarbeiten müssten nachgeholt werden.

Die Eurobahn betreibt 15 Zuglinien in Nordrhein-Westfalen, die teilweise bis nach Niedersachsen und in die Niederlande führen.

(dpa)