NRW AVDK feiert großartiges Comeback im Henkel Saal
Düsseldorf · Eigentlich ist Stefan Kleinehr, Präsident des AVDK von 1829, der nicht nur der älteste Karnevalsverein in Düsseldorf ist, sondern auch der drittälteste bundesdeutsche, als Moderator ein Profi durch und durch.
Seit Jahren moderiert er die TV-Sitzung und bei vielen anderen Veranstaltungen steht er ebenfalls ganz vorne auf der Bühne. Doch beim Sessionsvorspiel im Henkel Saal konnten die Jecken dem erfahrenen Moderator anmerken, dass die Situation keine alltägliche war und Kleinehr sichtlich berührt war. Denn nach fast 18 Monaten Zwangspause eröffnete er die erste große, für jedermann zugängliche, Karnevalsparty vor knapp 600 Jecken in geschlossenen Räumlichkeiten. „Ich habe mir lange überlegt, was ich euch sagen möchte. Aber wenn ich euch so sehe, dann möchte ich eigentlich gar nichts mehr sagen, denn ich bin einfach nur unglaublich froh, dass ihr alle wieder da seid und wir endlich wieder feiern können.“ Mitglieder von etwa 40 Karnevalsgesellschaften waren der Einladung des AVDK in den Henkel Saal an der Ratinger Straße gefolgt. Allerdings nur unter Einhaltung der 2G-Regel, die am Eingang auch streng kontrolliert wurde und für die jeder der Jecken auch Verständnis zeigte.
Seit neun Jahren, mit einer Unterbrechung im Vorjahr, eröffnet traditionell die Prinzengarde Rot-Weiss den Abend beim AVDK und deren Kommandant hatte ebenfalls eine Botschaft an die Jecken: „Lasst uns vergessen was war und nicht mehr über Corona sprechen.“ Doch wenn etwa 100 Prinzgardisten auf der Bühne stehen und synchron schunkeln sollen, wenn das Tanzmariechen ihr Können zeigt, dann ist das gar nicht so einfach. Doch das harte Schunkel-Training der vergangenen Wochen hat sich ausgezahlt. Alle bewegten sich im Takt.
Auch für die Fetzer war der Abend sehr emotional. Für sie war die Veranstaltung sozusagen der Anfang vom Ende. Denn am Ende der Session ziehen sich die Jungs um Sänger Thomas Meffert von der Karnevalsbühne zurück. Mit Franz Kolbecher und Erich Kluth sind sogar noch zwei Gründungsmitglieder aus dem Jahr 1975 dabei. Die Musik der Fetzer ist auf jeden Fall noch richtig angesagt, denn die Jecken honorierten ihren Auftritt mit einem riesigen Applaus. Vielleicht ein Grund, um noch einmal über ihren angekündigten Rückzug nachzudenken.