Basketball Bascats können nun doch spielen

In der 2. Basketball-Bundesliga der Frauen gibt es eine überraschende Wende.

Bascats-Spielerin Carla Hermann (li., im Duell mit Luise Roland aus Chemnitz) und ihre Mitspielerinnen freuen sich, dass sie spielen dürfen.

Foto: RP/HORSTMUELLER GmbH

Rolle rückwärts in der 2. Damen Basketball-Bundesliga: Nachdem der Ligaausschuss vergangene Woche kommuniziert hatte, den Spielbetrieb aufgrund der Corona-Pandemie bis auf Weiteres auszusetzen, ruderten die Ligaverantwortlichen zurück. Jetzt geht es bereits an diesem Wochenende in Deutschlands zweithöchster Spielklasse weiter. Auch die Capitol Bascats treten an. Sie sind am Samstag (17.30 Uhr) zu Gast bei den TG Neuss Tigers.

Der dann doch überraschenden Entscheidung war eine Videokonferenz vorausgegangen, in der sich die 24 Vereine der Nord- und Südstaffel mit einer überwältigenden Mehrheit für die sofortige Wiederaufnahme des Spielbetriebes ausgesprochen hatten. „Wir haben kontrovers diskutiert. An einigen Bundesliga-Standorten dürfen die Teams noch nicht oder erst seit kurzem trainieren. Trotzdem möchten die meisten Vereine spielen“, erklärt Philipp Reuner, Geschäftsführer der DBBL. „Mit dem Ziel einer sportlichen Wertung und unter Beibehaltung umfangreicher Test- und Hygienekonzepte finden daher ab sofort wieder Bundesliga-Spiele statt, sofern es die standortspezifischen Rahmenbedingungen zulassen.“

Ein offener Brief an die Liga, Vereine und die Presse

Das bedeutet, dass die jeweiligen Spielpläne fürs Wochenende erst am Anfang der Woche erstellt werden. So könne man auf aktuelle Begebenheiten reagieren. An diesem Wochenende sind aus der Nord-Staffel sechs Mannschaften spielbereit, sodass die Liga drei Partien bestimmt hat. „Vor der Saison hatten wir darüber gesprochen, welche Möglichkeiten es gibt, wenn es aufgrund der Corona-Pandemie zu Pausen und Spielausfällen kommt. Eine Option ist es, nur eine Einfachrunde zu spielen. Das wäre sportlich aussagekräftig. Es besteht auch die Möglichkeit einer Quotientenregelung. Wir müssen flexibel sein“, erklärt Reuner. Jetzt gehe es darum, an jedem Wochenende so viele Spiele wie möglich auszutragen.

Leidenschaftlich für die Fortsetzung des Spielbetriebes hatte auch Roger Nagel, erster Vorsitzender der Capitol Bascats, gekämpft. Er war dafür auch mit einem offenen Brief an die Liga, die Vereine und die Presse herangetreten. „Wir wollten ein Zeichen setzen und unseren Spielerinnen die Sicherheit geben, dass wir alles tun, damit sie ihrem Beruf nachgehen können. Außerdem müssen wir das Interesse für unseren Sport aufrechterhalten – nicht nur wegen der Gewinnung möglicher Sponsoren für die nächste Saison, sondern auch, um einen Support aller Fans zu erzielen. Mit der Fortsetzung der Saison kann man einen starken Impuls setzen und den Frauenbasketball im Profibereich zu einer deutlichen Wahrnehmung verhelfen“, betonte Nagel.

Die Nachricht von der sofortigen Wiederaufnahme des Spielbetriebes sorgte für glückliche Gesichter bei den Capitol Bascats. „Das Hin und Her war mental schwer. Aber umso größer ist die Freude, dass wir jetzt spielen dürfen. Die Mädels brennen auf ihren Einsatz“, sagt Trainer Dhnesch Kubendrarajah, der sich für die Partie gegen Neuss bereits eine Taktik zurechtgelegt hat. „Auf den Flügeln haben wir Größenvorteile. Diese wollen wir mit Kita Waller und Carla Hermann ausnutzen und mehr attackieren. Die Würfe von außen müssen wir auf jeden Fall verhindern“, fordert der Coach. Fans können die Partie am Livestream verfolgen.