Bauprojekt in Düsseldorf Der Bau der „Twin Cubes“ schreitet voran

Düsseldorf · Eine dreistellige Millionensumme hat die Deutsche Rückversicherung AG für den Bau ihrer neuen Zentralverwaltung in die Hand genommen. Alles zum aktuellen Stand des Bauprojekts und künftigen Planungen.

Holger Amft und Anna Wichmann von der Deutschen Rückversicherung AG haben über die Baustelle der „Twin Cubes“ geführt und einen Einblick in den aktuellen Stand und die künftigen Planungen gegeben.

Foto: Anne Orthen

Beim Baustellenrundgang ist mittlerweile schon recht gut zu erkennen, wie der künftige Hauptsitz der Deutschen Rückversicherung AG aussehen wird. Im Januar wurde der Grundstein für den Bau der sogenannten Twin Cubes an der Ecke Heerdter Lohweg und Willstätterstraße in Heerdt gelegt, einer der „Würfel“ steht nun da, zumindest der fast komplette Rohbau.

Den Bau lässt sich der Rückversicherer nach eigenen Angaben einen dreistelligen Millionenbetrag kosten. In den beiden etwas versetzt zueinander stehenden Gebäuden, den „Cubes“, sollen schließlich insgesamt 36 000 Quadratmeter Geschäftsfläche zur Verfügung stehen. Die Fertigstellung des ersten „Cubes“ ist für das erste Quartal 2026 geplant, der zweite soll ein Jahr später folgen und damit etwas später als zunächst angedacht. „Wegen der ungewöhnlichen Witterung hatten wir Schwierigkeiten mit dem Grundwasser“, erklärt Holger Amft aus dem Immobilien Asset Management des Unternehmens die Verzögerung. Etwas vereinfacht gesagt: es hat zu viel geregnet und das Grundwasser stand in der Baugrube.

Direkt neben dem fortgeschritteneren „Cube“ haben die Bauherren eine Art Probefassade aufgestellt. So könne begutachtet werden, wie die Planungen dann in der Realität und Draußen aussehen werden, sagt Amft. Tatsächlich seien dadurch auch schon kleinere, farbliche Anpassungen vorgenommen worden. Grob erhält man aber eine Idee, wie die „Cubes“ künftig aussehen – eher heller Naturstein, der bodentiefe Fenster umrahmt. Eine Besonderheit sind sicherlich die Solarpanels, die auf den Seiten, die besonders viel Sonnenlicht abbekommen, in der Fassade installiert werden. Mit dem erzeugten Strom soll auch ein Teil des eigenen Bedarfs gedeckt werden. Die Panels sind für Laien nicht unbedingt als solche zu erkennen, sondern wirken eher wie ein verzierendes Glaselement.

Doch der Bau soll nicht nur von außen hübsch anzusehen sein, sondern auch den Mitarbeitern einen Arbeitsplatz bieten, für den sie gerne auf das Arbeiten im Homeoffice verzichten. In den Innenhöfen der „Cubes“ werden begrünte Aufenthaltsorte geschaffen, mit Bäumen, „die bis zur dritten Etage reichen“, wie Amft sagt. Auch die Dächer sollen begrünt werden und einladen, darauf die Pause zu verbringen oder vielleicht auch mal ein Meeting abzuhalten. Auf Visualisierungen des Vorhabens sind Bänke zu sehen, die von viel Grün umgeben sind. Der Blick vom Dach herunter ist auch jetzt schon reichlich spektakulär, im Hintergrund ist der Rheinturm auf der einen Seite zu sehen, auf der anderen Seite die Heimspielstätte von Fortuna Düsseldorf.

Raumbuchung und Kontrolle der Temperatur soll über App erfolgen

Im Gebäude selbst sind die Etagen offen gestaltet, sie sollen später als Ganzes aber auch abgetrennt voneinander für verschiedene Abteilungen genutzt werden können. Außerdem sollen kleine durch eine Glasfront abgetrennte Räume entstehen, die bei Bedarf, etwa für Konferenzen oder Brainstorming-Runden gemietet werden können. Das soll über eine App geschehen, mit der dann auch die Temperatur in den Räumen individuell angepasst werden kann.

Im Erdgeschoss werden die beiden „Cubes“ außerdem über eine Kantine verbunden sein, an der sich auch ein Café anschließt, das auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein wird. Auch um das Gebäude herum sollen kleine Grünanlagen entstehen, die auch von Außenstehenden nutzbar sein werden.

Den Großteil der Büroflächen werde die Deutsche Rückversicherung AG und ihre Tochtergesellschaften selbst nutzen, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. Doch etwa 3000 Quadratmeter würden an andere Unternehmen vermietet. Wer das sein wird, ist noch unklar, die Flächen sind derzeit noch nicht vermietet. „Wir suchen noch nette Nachbarn“, sagt Anna Wichmann, ebenfalls vom Immobilien Asset Management des Unternehmens. Die neuen Nachbarn werden dann dieselben Annehmlichkeiten genießen können wie die Mitarbeiter des Rückversicherers.