Karneval Karnevalisten geben Gas im Kartcenter Cologne

Köln · „Für mich hat das Rennen hier im Kartcenter etwas von einem verkürzten Rosenmontagszug. Ich finde die Idee sehr charmant, auch weil sie der Unterstützung der Schull- un Veedelszöch dient. Hier geht es weniger um den harten Wettkampf, als ums miteinander Spaß haben.

Das Reiter-Korps Jan von Werth ging in Rodenkirchen bei „Jeck Jevv Jas!“ als gemischtes Team an den Start.

Foto: step/Eppinger

Wie beim Zoch gibt es auf der Strecke keinen Alkohol, dafür wird dann bei der Afterzochparty gefeiert“, sagt der ehemalige Karnevalsprinz und Vizepräsident der Roten Funken, Boris Müller, der am Samstagnachmittag gemeinsam mit Stephan Henseler, Präsident der Löstigen Ubier, die Moderation beim Kartrennen „Jeck Jevv Jas!“ übernommen hat.

Zwölf Teams mit je vier Fahrern sind dafür im Kartcenter Cologne in Rodenkirchen angetreten, wo in diesem Jahr das 30-jährige Bestehen gefeiert wird. „Ich habe Anfang 2024 zusammen mit Marcel Orlowski die Kartbahn übernommen. Ich bin selbst seit vielen Jahren bei Alt Köllen im Karneval aktiv und habe von den finanziellen Problemen der Schull- un Veedelszöch gehört. So entstand im November die Idee zum jecken Rennen. Das Feedback war riesig, binnen von drei Wochen waren die Fahrerslots weg. Aber es wird sicher eine Wiederholung des Rennens geben“, sagt Jason Kramer.

Das Kartcenter gibt es
seit 30 Jahren in Rodenkirchen

Auf die 380 Meter lange Strecke begaben sich unter dem Teamnamen „Ein Familich“ auch Mitglieder des Treuen Husars. „Die Schull- un Veedelszöch sind ein Kölner Kulturgut, das erhalten werden muss. Deshalb finde ich so ein Rennen toll. Für die Vorbereitung bin ich zwei bis drei Mal mit dem Kart unterwegs gewesen“, sagt Julius Bremer vom Tanzkorps. „Ich fahre gerne Kart, weil es echt Spaß macht. Wir waren mit der Gruppe einmal auf der Bahn, um zu sehen, wie es läuft“, berichtet Severin Gerhards vom Tanzkorps der Bürgergarde blau-gold kurz vor der Einweisung der Fahrer.

Nicht wie geplant an den Start ging Nici Kempermann von Kempest Feinest: „Dabei habe ich durchaus Erfahrung. Ich habe früher einmal im Bistro und in der Rennleitung einer Kartbahn gearbeitet. Aber wir haben am 10. Mai ein wichtiges Konzert und ich hatte Angst, mich bei Rennen zu verletzten. Jetzt unterstütze ich das Musikerteam und freue mich auf unseren Auftritt.“

Als gemischtes Team ist das Reiter-Korps Jan von Werth als „Musketiere“ angetreten. Mit dabei ist Marketenderin Lisa Quotschalla, Kommandant Horst Eichholz, Spieß Ingo Kärcher und Marcel Eupen als Teamchef. „Ich bin schon als Kind mit meinen Eltern auf der Kartbahn gewesen und interessiere mich für Autos. Deshalb freue ich mich, heute als Fahrerin dabei zu sein und etwas Neues ausprobieren zu können“, erklärt Quotschalla.

Der Start des Rennens hat Zugleiter Marc Michelske übernommen: „Ich finde das eine sehr schöne Aktion, die die Kraft des Karnevals auch jetzt im Frühjahr für etwas Gutes nutzt. Ein Rosenmontagszug ohne die Schull- un Veedelszöch macht für mich keinen Sinn, beides gehört unbedingt zusammen.“ Auch Michael Wandel von den Zöch ist begeistert: „Es ist toll, wie aus allen Ecken Unterstützung für uns kommt. Das Bewusstsein, das etwas passieren muss, ist da. Und mit dem Kartrennen wird eine neue Zielgruppe erreicht.“

Ergebnisse: Den Siegerpokal konnten die „Flotten Flieger“ (Luftflotte) mit nach Hause nehmen. Die Plätze zwei und drei gingen an die Goldenen Jungs und die „Paprika Racers“ (Alt Köllen). An die Schull- un Veedelszöch konnte ein Spendenscheck in Höhe von 7777 Euro übergeben werden.