Musik Geheimkonzert: Kasalla im Museum

Köln · Wenn vor dem Wallraf bei strömenden Regen abends die Menschen geduldig Schlange stehen und zwei schwarze Tourbusse mit dem jecken Totenkopf vor dem Haus parken, zeichnet sich ein besonderes Ereignis ab.

Kasalla gaben im altehrwürdigen Stiftersaal des Wallraf-Richartz-Museum ihr Geheimkonzert.

Foto: Stephan Eppinger

Bei ihrem vierten Geheimkonzert sind Kasalla reif fürs Museum und der altehrwürdige Stiftersaal erlebt sein allererstes Rockkonzert. „Die Karten waren binnen von vier Minuten ausverkauft”, sagt Thomas Deloy vom Veranstalter, der Gaffel-Brauerei.

„Wir waren noch nie hier im Wallraf. Der Saal mit dem Blick auf die Kirchenruine ist großartig, da sind wir angenehm überrascht. Wir sind schon sehr lange Kasalla-Fans und waren auch schon im Stadion und in der Arena. Aber bei diesem Konzert kommt man der Band richtig nahe”, sagt Christina Füchler (46) aus Lindlar, die mit Tochter Paula (19) nach Köln gekommen ist.

„Die Atmosphäre hier ist beeindruckend. Es ist toll, was sich die Band für ihre Auftrittsorte alles einfallen lässt. Aber so ein Geheimkonzert ist wirklich etwas Spezielles”, sagt Mareike Reif (32) aus Dormagen, die mit ihrer Freundin Sandra Wunderlich (38) aus Mechernich ins Wallraf gekommen ist. Beide sind langjährige, treue Kasalla-Fans. Das gilt auch für die Porzer Thomas Fechner (44) und Albert Thönniges (36), die als Frosch und Einhorn unterwegs sind. „Das hat bei uns Tradition, wir waren bei jedem Gemeinkonzert die Einzigen im Kostüm. Letztes Jahr hat uns die Band sogar auf die Bühne geholt”, berichtet Fechner.

Der außergewöhnliche Ort gefällt auch Schlagzeuger Nils Plum: „Ich war schon länger nicht mehr hier im Wallraf zu Besuch, obwohl ich eigentlich sehr gerne in den Kölner Museen unterwegs bin. Der Stiftersaal beeindruckt alleine durch seine Architektur und seine Höhe. Unsere Crew war beim Soundcheck von der Akustik sehr begeistert. Dazu kommt der Ausblick auf die Ruine von Alt St. Alban.”

Ungewöhnlich ist auch der Beginn des Konzerts, bei dem sich Keyboarder Ena Schwiers zunächst den klassischen Tönen widmet, bevor er mit „Kummer Mer Lääve“ den ersten Kasalla-Song anstimmt. Dazu kommt Sänger Bastian Campmann quer durchs Publikum auf die Bühne, um von dort den Rest seiner Band ins Rampenlicht zu holen. Insgesamt 20 Songs stehen an diesem Abend auf der Setlist - von „Alle Jläser Huh” bis zur „Stadt Met K”.