Fußball Bittere Pleite für den MSV Düsseldorf
Der Oberligist kassiert kurz vor Schluss gegen den VfB Hilden den Treffer zum 1:2. Auch Turu 80 geht leer aus.
Mohamed El Mimouni musste erst einmal tief durchatmen, bevor er sich zum Spiel äußerte. Die ärgerliche 1:2-Heimniederlage gegen den VfB Hilden hatte Spuren hinterlassen beim Trainer des Oberligisten MSV Düsseldorf. „Es ist einfach nur bitter, auf diese Art und Weise gegen ein Topteam der Liga zu verlieren“, sagte El Mimouni in der Nachbetrachtung. Rund einen Meter neben ihm nickte sein Gegenüber zustimmend. „Für uns war das ein dreckiger Sieg. Die Standardsituationen haben den Ausschlag gegeben“, lautete das Fazit von Hildens Coach Tim Schneider.
Seine Mannschaft hatte sich an der Heidelberger Straße im wahrsten Sinne des Wortes in letzter Minute noch einmal aus den Fängen des Favoritenschrecks aus Eller befreit. Kurz vor Toreschluss war es VfB-Toptalent Luca Majetic, der nach einem Eckball per Kopf zum 2:1-Endstand zur Stelle war. „Ich habe die Jungs unzählige Male vor den gefährlichen Eckbällen und Freistößen des Gegners gewarnt. Und trotzdem schenken wir Hilden dann viele solcher Situationen. Da sind wir noch zu unerfahren“, ärgerte sich El Mimouni.
Schon das 0:1 (64.) resultierte aus einem ruhenden Ball. Nachdem Torhüter Felix Burdzik zweimal aus kürzester Distanz mit tollen Reflexen Schlimmeres verhinderte, fiel der Ball vor die Füße von Hildens Kapitän Fabian zur Linden, der das Spielgerät über die Linie bugsierte. „Es darf nicht sein, dass wir den Gegner dreimal hintereinander schießen lassen“, monierte Trainer El Mimouni, der seinem Team ansonsten keine allzu großen Vorwürfe machen konnte.
Auch ohne die gesperrten Stammkräfte Max Nadidai, King Manu und Robert Molango zwang der Aufsteiger dem Tabellenzweiten ein Kampfspiel auf. Nicht unverdient kamen die Hausherren auf Einladung von Hildens Rechtsverteidiger Robin Müller zum Ausgleich. Sein verpatzter Rückpass ermöglichte Amin Bouzraa das 1:1 (68.). Es war nicht die einzige Szene, in der die personell geschwächte Gäste-Abwehr wackelte. „Leider konnten wir daraus nicht noch mehr Kapital schlagen, weil wir in den entscheidenden Momenten nicht die nötige Ruhe am Ball hatten“, meinte Mohamed El Mimouni. So blieb dem Neuling nur die bittere Erkenntnis, wie schon bei der 1:2-Niederlage im Hinspiel Lehrgeld gegen eine gefestigte Spitzenmannschaft bezahlt zu haben.
Rund einstündige Überzahl
nutzte Turu nichts
Auch für den Lokalrivalen Turu 80, am kommenden Freitag Gastgeber des MSV, wiederholte sich Geschichte. Die Elf von Francisco Carrasco musste sich trotz rund einstündiger Überzahl gegen Ratingen 04 wie schon im Hinspiel mit 0:1 geschlagen geben. Carrasco sprach im Anschluss von einer überflüssigen Schlappe, „weil wir es wieder einmal nicht geschafft haben, unsere Chancen in Tore umzumünzen.“
Insbesondere im ersten Abschnitt sah der Spanier Vorteile für sein Team. „Da müssen wir eigentlich mit 2:0 in Führung gehen“, so Carrasco. Doch egal ob Selcuk Yavuz, Sahin Ayas oder Batuhan Özden – die Offensivwaffen der Oberbilker blieben in den entscheidenden Momenten erneut stumpf.
Auch der frühe Platzverweis für Ratingens Gianluca Silberbach, der wegen groben Foulspiels die Rote Karte sah, nutzte der Turu am Ende nichts. Im Gegenteil. „Ich hatte sogar den Eindruck, dass wir danach etwas weniger in unser Spiel investiert haben“, konstatierte Carrasco. Nicht unbedingt auf mangelndes Engagement war das letztlich entscheidende Gegentor zurückzuführen. Nach einem leichten Ballgewinn brach Ratingen über den Flügel durch. Den anschließenden Querpass verwertete der kurz zuvor eingewechselte Ali Hassan Hammoud ohne Mühe (62.).
Gegen kompakt verteidigende Hausherren fiel der Turu im Anschluss nicht mehr viel ein. So stand am Ende die zweite Niederlage in Folge zu Buche, wodurch der Rückstand auf die Nicht-Abstiegsplätze auf sieben Punkte anwuchs. Trotz der prekären Lage versucht Francisco Carrasco die Ruhe zu bewahren. „Es sind noch genug Punkte zu vergeben. Wir werden versuchen, am Freitag eine neue Serie zu starten.