Tischtennis Boll führt Borussia zu klarem Sieg
Das von Timo Boll angeführte Team gibt im Auswärtsspiel bei Zugbrücke Grenzau insgesamt nur zwei Sätze ab.
Beim TTC Zugbrücke Grenzau gelang der Borussia in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) am vorletzten Hauptrundenspieltag ein nicht ganz perfekter Whitewash. In der us-amerikanischen Sportsprache bezeichnet ein Whitewash einen Zu-Null-Sieg. Das gelang den Borussen beim 3:0, doch der perfekte Whitewash, indem sie in ihren drei Matches auch keinen Satz abgegeben hätten, misslang. Anton Källberg gönnte Nils Hohmeier zwei Satzerfolge. Völlig unnötig, wie Källbergs eindeutiges 11:1 im fünften Durchgang bewies.
Verzeihlich ist es aber allemal, hatten die Borussen im Westerwald doch nichts zu verlieren, weil der TTBL-Hauptrundensieg bereits feststand. Und auch für den TTC war das Motivationspotenzial mit Blick auf die Tabelle gering. Der Abstieg ist verhindert, die Play-offs unerreichbar. „Für beide Mannschaften ging es um nichts mehr“, urteilte Borussia-Cheftrainer Danny Heister. „Von daher sind wir sehr locker und ohne Druck in das Spiel gegangen, haben Grenzau trotzdem nicht unterschätzt. Die Jungs haben das gut gemacht.
Kristian Karlsson fehlte
verletzt in Grenzau
In Grenzau musste der amtierende deutsche Meister auf Doppel-Weltmeister Kristian Karlsson verzichten. Er hatte sich im Halbfinale des Turniers in Doha vergangene Woche eine Verletzung im Schulter- und Nackenbereich zugezogen. „Dieselbe Geschichte hat er letztes Jahr schon einmal gehabt. Das dauerte damals vier bis fünf Tage, dann war es weg“, so Heister. „Kris macht jetzt eine spezielle Physiotherapie und dürfte Ende der Woche wieder ins Training zurückkehren.“
In Genzau schon wieder zum Schläger zu greifen, war aber unmöglich. Das trieb Heister aber keine Sorgenfalten auf die Stirn, stehen doch mit Källberg, Dang Qiu und Timo Boll drei Spieler im Borussia-Kader, die alle unter den Top-Sechs der 64 Spieler umfassenden TTBL-Einzelrangliste stehen. Grenzaus Coach hingegen setzte mit Jiaji Wu einen Spieler ein, der mit einer 3:12-Einzelbilanz lediglich TTBL-Platz 61 einnimmt. Dazu kam der Ex-Borusse Patrick Baum (14:11, TTBL 21) und Nils Hohmeier (1:2, TTBL 37). Qiu machte mit dem zweimaligen Vize-Europameister Baum ebenso kurzen Prozess wie Boll mit Wu. „Timo hat mich überrascht, wie gut er sich bewegt hat“, so Heister. „Er war griffig und hatte Spaß.“
Für Källberg hatte der Cheftrainer eine kleine augezwinkernde Rüge. „Wenn er die beiden Sätze nicht verloren hätte, wäre ich viel früher zu Hause gewesen“, meinte Heister schmunzelnd. „Quatsch beiseite, Anton wollte etwas ausprobieren und hat Nils absichtlich in die Stärken gespielt. Das Anton auch anders kann, hat er im finalen Durchgang bewiesen.