Tischtennis Auf Erfolgskurs geblieben
Der Titelverteidiger und Tabellenführer setzt sich mit 3:1 beim Tabellenzweiten TTF Liebherr Ochsenhausen durch.
Die Borussia arbeitet weiter daran, eine perfekte Saison in der Tischtennis-Bundesliga (TTBL) zu spielen. Neun der 22 Hauptrundenspieltage sind vorbei und die Borussia hat noch keinen Minuspunkt verzeichnet. Und das, obwohl der Tabellenführer nicht immer mit der Top-Besetzung antritt, so wie zum Spitzenspiel beim Tabellenzweiten TTF Liebherr Ochsenhausen. Ohne Timo Boll holte der amtierende Deutsche Meister einen 3:1-Erfolg und damit beide Punkte beim hartnäckigsten Verfolger. Die Düsseldorfer haben jetzt 18:0 Tabellenpunkte erspielt und bauten mit dem Sieg in Ochsenhausen den Vorsprung in der TTBL-Tabelle auf vier Zähler aus.
Der Zwangsverzicht auf Boll, der nach der WM im texanischen Houston eine Bauchmuskel-Verletzung auskuriert, fiel am Ende nicht wirklich ins Gewicht. Bolls Mannschaftskameraden Anton Källberg, Kristian Karlsson und Dang Qiu hatten ja auch schon mehrfach bewiesen, dass sie ohne ihre nominelle Nummer eins Bundesligaspiele gewinnen können. Dass es aber auch in Ochsenhausen glatt laufen würde, hatten nicht alle erwartet. Im Borussia-Lager hatte man allerdings stets auf Sieg gesetzt.
Källberg war schnell auf den Beinen und offensivstark
Die Gastgeber traten mit ihrer Bestbesetzung an, boten also den Weltranglisten 18. Simon Gauzy, den 28. Kanak Jha und den frischgebackenen U 19-Vizeweltmeister Samuel Kulczycki auf. Damit stand genau das Trio am Tisch, dass den Ochsenhausenern zehn ihrer 14 Pluspunkte erspielt hat. Doch gegen Matchwinner Källberg, der im globalen Ranking auf Position 42 geführt wird und den Weltranglisten-48. Qiu hatten die beiden Ochsenhausener keine reelle Siegchance. Zwar sah es zunächst so aus, als ob Qiu von Jha mal „kurz rasiert“ würde, doch die hohe Führung des US-Amerikaners im ersten Satz erwies sich als Strohfeuer. Qiu schüttelte sich, machte acht Punkte in Folge und gewann den Durchgang. Der Borusse hatte seinen Spielrhythmus gefunden und machte kurzen Prozess. „Das war eine gute Leistung von Dang“, resümierte Cheftrainer Danny Heister vergleichsweise emotionslos.
Källberg, der beim Weltranglistenturnier im Deutschen Tischtennis-Zentrum am Staufenplatz in der vergangenen Woche das Halbfinale erreicht hatte, drückte in der Partie gegen den Vize-Europameister 2016 Simon Gauzy drei Sätze lang dem Spiel seinen Stempel auf. Düsseldorfs Schwede zeigte das Tischtennis-Gesamtpaket, war schnell auf den Beinen, stark in der Offensive, sicher in der Defensive und beeindruckte mit seinem Spielverständnis. Selbst in den beiden Sätzen, die Gauzy gewann, hatte man nie das Gefühl, dass Källberg das Match verlieren könnte. „Anton hat Ruhe bewahrt und am Ende souverän gewonnen. Das ist gegen Gauzy nicht einfach, weil man ihn nie unterschätzen darf. Er kommt immer wieder ins Spiel zurück“, analysierte Heister.
Doppel-Weltmeister Karlsson wollte und sollte im dritten Match des Tages den Borussia-Auswärtssieg perfekt machen. Doch gegen den erst 19 Jahre alten Polen Kulczycki tat sich der Schwede schwer. Kulczycki verstand es geschickt, Karlssons urgewaltige Angriffsschläge aus dem Spiel zu nehmen. Am Ende hatte Karlsson zu wenig gute Antworten auf das „kleine“ Spiel des Ochsenhauseners. „Kristian hatte ein paar Konzentrationsprobleme. Und natürlich geht der Rummel nach dem WM-Titel nicht spurlos an ihm vorbei“, meint der Coach.
Doch wer einen Källberg in seinen Reihen hat, braucht sich um den Sieg nicht zu sorgen. Gegen Jha machte der Düsseldorfer den siegbringenden Punkt.