Brasilianisches Bundesgericht hebt Glyphosat-Verfügung auf

Leverkusen/Brasília (dpa) - Der von der Bayer-Tochter Monsanto hergestellte umstrittene Unkrautvernichter Glyphosat darf in Brasilien weiter eingesetzt werden.

Glyphosat steht unter dem Verdacht, krebserregend sein zu können.

Foto: Patrick Pleul

Ein Bundesgericht in der Hauptstadt Brasília entschied zugunsten eines entsprechenden Antrags der Regierung, wie es in einer am Montag veröffentlichten Mitteilung der Kammer hieß.

Anfang August hatte ein Richter zunächst eine Verfügung für ein Verbot der Registrierung und Verwendung von Pflanzenschutzmitteln auf Glyphosat-Basis erlassen, bis Behörden die Produkte überprüft hätten. Die Regierung beantragte jedoch, diese Verfügung außer Kraft zu setzen. Der Bundesrichter Carlos Moreira Alves sagte nun in seiner Begründung: „Nichts rechtfertigt die Aussetzung der Registrierung von Produkten, die die Wirkstoffe Abamectin, Glyphosat und Thiram enthalten, auf solch eine abrupte Art und Weise, ohne die schwerwiegenden Auswirkungen zu analysieren, die eine solche Maßnahme für die Wirtschaft und Bevölkerung des Landes mit sich bringt.“

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer, der den Glyphosat-Hersteller Monsanto übernommen hatte, begrüßte die Entscheidung. Glyphosat steht unter dem Verdacht, krebserregend sein zu können. So verurteilte ein US-Gericht Monsanto kürzlich wegen angeblich verschleierter Gefahren zu einer dreistelligen Millionenstrafe. Der Bayer-Aktienkurs war in der Folge eingebrochen.