Wirtschaft in Neersen Die Post-Agentur in Neersen schließt Ende des Jahres

Neersen · Bürgermeister Josef Heyes spricht von „Katastrophe“ und hofft darauf, schnell eine Lösung finden zu können.

Am Minoritenplatz in Neersen macht die Postfiliale Ende des Jahres zu. Die Betreiberin hat laut Deutsche Post den Vertrag gekündigt.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Die schlechte Nachricht für den Stadtteil Neersen erreichte Bürgermeister Josef Heyes im August per Post: Die Post-Niederlassung am Eichenweg wird Ende Dezember schließen, teilte ihm der Gelbe Riese mit. „Für Neersen wäre das eine Katastrophe“, sagt Heyes dazu.

Vor acht Jahren gab es einen solchen Zustand schon einmal. Damals war die Bäckereifiliale an der Virmondstraße, in der der Post-Shop untergebracht war, geschlossen worden. Mehrere Monate hatten die mehr als 7000 Neersener deshalb keine Post im Ort. Bürgermeister und Politik setzten sich damals vehement dafür ein, dass sich dieser Zustand bald ändert. Und tatsächlich wurde eine Betreiberin für eine neue Agentur am Eichenweg gefunden. Die Kunden können seitdem in Neersen wieder Brief- , Paket- und Einschreibe-Marken kaufen sowie Brief- und Paketsendungen aufgeben. Außerdem hält der Laden Geschenkartikel sowie Büro- und Schreibwaren bereit. Auch Kleidung sei dort schon angeboten worden, weiß der Bürgermeister.

Er wie auch CDU-Fraktionschef Johannes Bäumges sind sich einig: „Wir brauchen in Neersen auch ab 1. Januar 2018 eine Postversorgung.“ Während Bäumges anregt, der Leerstands-Manager der Stadt müsse auf die Suche nach einer Lösung gehen, spricht der Bürgermeister davon, nochmals das Gespräch mit der jetzigen Betreiberin suchen zu wollen. Diese hatte von sich aus den Vertrag mit der Post gekündigt.

„Goldene Nase“ ist damit
nicht zu verdienen

Josef Heyes ist klar: „Eine goldene Nase verdient man sich mit einer Postfiliale nicht.“ Diese sei zwar ein Frequenzbringer, aber zusätzliche Produkte aus dem Bereich Schreibwaren besorgten sich die Kunden dann auch gerne beim billigen Discounter.

Könnte die Post in das vorhandene Lotto- und Schreibwaren-Geschäft von Doris Leyendecker an der Hauptstraße einziehen? Johannes Bäumges verneint: Dort gebe es schon eine Paketannahmestelle eines anderen Unternehmens, weshalb eine Partnerschaft mit DHL nicht in Frage komme.

In den frühen 2000er Jahren war die Post mehrfach umgezogen: Minoritenplatz, Kirchhofstraße, Minoritenplatz, Virmondstraße – so lauteten die Adressen. Am Eichenweg/Minoritenplatz kam sie dann zur Ruhe – zumindest bis heute.

Ein Sprecher der Deutschen Post erklärte auf WZ-Anfrage, man befinde sich in Gesprächen, um zum 1. Januar einen Nachfolger zu haben.