50-jähriges Bestehen des katholischen Hilfswerks
Das katholische Hilfswerk Adveniat feiert 50-jähriges Bestehen in St. Laurentius. Adveniat unterstützt lateinamerikanische Länder mit verschiedenen Projekten.
Burscheid. Rhythmische Klänge eröffnen den Abend im Pfarrheim St. Laurentius, in gemütlicher Runde sitzen die Gäste zusammen. Doch die Ernsthaftigkeit des Themas am Samstagabend wird schnell deutlich: Es geht um das fünfzigjährige Bestehen des katholischen Hilfswerks Adveniat.
„Viele von den Gemeindemitgliedern fragen häufig, wohin die Spenden gehen und ob diese auch wirklich ihr Ziel erreichen“, erklärt Bernd Klaschka, Geschäftsführer von Adveniat. Gerade deshalb war es ihm wichtig, einen Eindruck zu vermitteln, wie die Gelder vor Ort verwendet werden.
„Adveniat unterstützt lateinamerikanische Länder mit verschiedenen Projekten.“ Eines davon ist der Bau einer katholischen Hochschule in Mexiko: „In dieser Hochschule soll auch ein Institut für Soziales entstehen sowie eine Bücherei“, sagt Bernd Klaschka.
Aktuell zeigen die Bilder noch einen Rohbau. „Anfang 2013 soll der Einzug stattfinden“, sagt der Missionar Hugo Scheer.
Bernd Klaschka war 15 Jahre in Mexiko tätig und vor kurzem noch in Peru für ein Projekt von Adveniat. Hugo Scheer lebt und arbeitet seit mehr als dreißig Jahren in Brasilien. „Man kann voneinander Lernen“, sagt Bernd Klaschka. „Wir möchten den Menschen die Hilfe zur Selbsthilfe bieten“, erklärt er die Mission von Adveniat.
„Der Fokus liegt aber nicht nur auf der Aus- und Weiterbildung katholischer Fachkräfte“, sagt Klaschka. „Bei den Projekten erfahren die Menschen ein anderes Bewusstsein. Sie merken, dass sie selbst etwas schaffen können.“
Besonders dieser Aspekt sei für das Hilfswerk wichtig: Man verteile nicht wahllos Spenden, sondern erwarte auch einen eigenen Beitrag vor Ort. „Es ist auch für die bedürftigen Menschen dort nicht angenehm, ständig Bittsteller zu sein“, betont er.
Selbst ihr eigener Einsatz in Form von Organisation und Arbeit sei für Adveniat schon bedeutsam. „Wenn die Menschen mitbeteiligt sind, steigt auch die Verantwortung für die Projekte.“ Und damit auch das Gefühl für das Selbstgeschaffene: „Der Prozess und das Erleben, dass sie selbst etwas schaffen können, gibt ihnen neue Kraft.“
Fast 3 000 Projekte konnte Adveniat im vergangenen Jahr betreuen und bedürftige Menschen in Lateinamerika unterstützen. „Von dem gespendeten Budget kommen 92 Prozent bei den Projekten an“, betont Scheer.
Mit Verwaltungskosten von 8 Prozent liegt Adveniat damit im Minimum. Doch neben den Spenden ist ein weiterer Indikator bedeutend. „Nicht nur mit dem Geld können wir den Menschen helfen. Auch die Pflege und die Liebe, die wir geben, bewirken einiges.“