Alle Biotopbäume werden jetzt in einer Karte erfasst
Identifizierung soll helfen, die zum Teil schon toten Gehölze in Wäldern für Vögel und Kleinstlebewesen zu erhalten.
Burscheid. Wenn die Laubbäume ihre Blätter verloren und den Blick in die Kronen freigegeben haben, kommt die ideale Jahreszeit um Spechthöhlen, Vogelhorste oder andere biologische Besonderheiten in den Wipfeln entdecken zu können. In europäischen Vogelschutzgebieten gilt bereits, dass Horst- und Höhlenbäume nicht gefällt werden dürfen. Aber auch in anderen Gebieten gilt es, diese zu erhalten. Denn sie sind wertvolle Lebensräume und Brutstätte für zahlreiche -geschützte- Tierarten des Waldes.
In den Naturschutzgebieten entlang von Dhünn und Eifgenbachtal werden in den nächsten Wochen Kartiererinnen und Kartierer der Biologischen Station Rhein-Berg mit Blick nach oben unterwegs sein, um die sogenannten Biotopbäume zu identifizieren. Die Kartierung wird sich über die Wintermonate der Jahre 2018 und 2019 erstrecken. Die Mitarbeiter haben zu diesem Zweck ein besonderes Recht, die Wälder zu betreten. Am Ende werden die Kartierergebnisse in vom Regionalforstamt Bergisches Land erstellten Maßnahmenkonzept (MAKO) münden. Es wird den Bewirtschaftern Vorschläge machen, wie sie ihre Wälder nutzen und dabei gleichzeitig den ökologischer Wert erhalten können. „Vor 2020 ist wohl nicht mit einer Fertigstellung des Konzepts zu rechnen“ meint Kay Boenig, Leiter des Regionalforstamtes Bergisches Land.
Ein MAKO ist ein nicht rechtsverbindliches Naturschutzfachkonzept, das zwischen Forst- und Naturschutzbehörden abgestimmt wird. Es dient als Grundlage vertraglicher Vereinbarungen mit den Waldbesitzenden und zur zielgerichtete Vergabe von Fördermitteln. Es ist ein Angebot an die Waldbesitzer, den eigenen Wald weiter zu entwickeln. „Für die Eigentümer besteht dann die Möglichkeit, sich den Holzwert ausgesuchter Biotopbäume fördern zu lassen und dafür diese Bäume auf Dauer im Wald bis zu ihrem natürlichen Ende zu belassen “, so Boenig. Red