Altenzentrum wird für mehr Einzelzimmer aufgestockt
Damit steigt die Quote der Einzelzimmer von 57 auf 84 Prozent. Die Zahl der Pflegeplätze sinkt nur leicht auf 109.
Burscheid. Das Evangelische Altenzentrum wird seine vollstationären Pflegeplätze von derzeit 113 auf 109 reduzieren und dabei den Einzelzimmeranteil drastisch erhöhen. Dafür ist ein Aufbau auf dem Mitteltrakt des Gebäudekomplexes auf der Schützeneich geplant. Derzeit liegen die Pläne beim Landschaftverband Rheinland (LVR). Erteilt dieser seine Abstimmungsbescheinigung, wird der Bauantrag gestellt.
In der Ratssitzung am Donnerstag hatte Grundstücksbesitzer Clemens Holzki in der Auseinandersetzung um die Bebauungsplanänderung Luisenstraße und ein dort von ihm verfolgtes Seniorenwohnprojekt behauptet, das Altenzentrum müsse bis 2018 seine Pflegeplätze auf 80 reduzieren. Doch diese Aussage ist falsch.
Derzeit ist die Landesregierung mit der Zusammenfassung von Landespflegegesetz sowie Wohn- und Teilhabegesetz zum neuen GEPA-Gesetz befasst. Es soll zum 1. Januar 2015 inkrafttreten. Darin wird die Platzzahl bei Heimneubauten auf 80 beschränkt; zugleich muss die Einzelzimmerquote bei 80 Prozent liegen.
„Für Einrichtungen wie unsere gibt es aber einen Bestandsschutz“, sagt Birgit Hoferichter, Leiterin des Burscheider Altenzentrums. Die künftige Platzzahl von 109 ist mit den Behörden abgestimmt. Bei seiner Einweihung 1977 hatte das Luchtenberg-Richartz-Haus noch über 153 Betten verfügt. Bis 2018 müssen allerdings auch hier 80 Prozent Einzelzimmer vorhanden sein.
Um das zu erreichen, sollen zum einen die 19 kleineren Doppelzimmer der Einrichtung in Einzelzimmer umgewandelt werden. Übrig bleiben 15 geräumigere Doppelzimmer. „Manche Bewohner und die meisten Ehepaare wollen nicht alleine wohnen“, sagt Hoferichter.
Zum anderen ist auf dem Mitteltrakt zwischen Hauptgebäude und Kurzzeitpflege eine Aufstockung geplant. Dort sollen zwölf weitere Einzelzimmer entstehen. Die die Statik ist schon geprüft.
Nicht die erste Aufstockung, die das Altenzentrum erlebt: Im Zuge der großen Sanierung von 1997 bis 2002 war ein Gebäudeteil schon für einen großen Aufenthaltsraum mit Dachterrasse erhöht worden. Die neue Aufstockung schafft jetzt auch eine Verbindung zwischen Kurzzeitpflege und Hauptgebäude. Nach dem Umbau wird die geforderte Einzelzimmerquote sogar übererfüllt: Sie liegt dann bei 84 Prozent.
„Für uns geht damit ein Traum in Erfüllung“, freut sich die Heimleiterin mit Blick auf die Anpassung an geänderte Bedürfnisse. Zusammen mit den zwölf WG-Plätzen im Haus Regenbogen an der Luisenstraße sei der Pflegeplatzbedarf in der Stadt nach ihrer Einschätzung damit derzeit gedeckt.