Autofreier Sonntag auf der Nord-Süd-Fahrt geplant
Am 3. Juni soll es auf der stark befahrenen Verkehrsachse auf drei Kilometern Länge ein Straßenfestival geben.
Köln. „Straßenland“ soll Kölns zentralstes und größtes Straßenfestival werden. Es findet an einem Ort mit Symbolkraft statt: auf der Nord-Süd-Fahrt. Sie ist laut den Veranstaltern ein Relikt aus städteplanerischen Zeiten, in denen eine autogerechte Stadt im Mittelpunkt stand. Doch mit ihrem Bau trennte die Stadtautobahn „als ein in Asphalt gegossenes Niemandsland“ ganze Wohnviertel und durchschnitt die Kölner Innenstadt — ein Umstand, den selbst Heinrich Böll beklagte.
Durch die Bereitstellung der Hauptverkehrsader der Stadt am 3. Juni als Erlebnisraum sollen die Bürger Kölns die Chance erhalten, den täglich oftmals unbedacht genutzten öffentlichen Raum „Straße“ neu zu entdecken. Dafür ist die Beteiligung vieler Gestalter des alltäglichen Lebens in Köln geplant, die das Straßenfestival bereichern werden. Ihre Ideen, Visionen und Angebote sollen den Kölnern — die an diesem Tag für Fußgänger und Radfahrer auf dem ungewohnten Terrain der Nord-Süd-Fahrt sind — eine offene, spielerische und konstruktive Atmosphäre schaffen. Unter dem Motto „Move your Town“ sind die Besucher eingeladen, auf diese einfache Weise neue Blickwinkel einzunehmen, sich gedanklich an einer neuen Vision einer nachhaltigen, lebensfreundlichen und sichereren Stadtentwicklung zu beteiligen.
Angesprochen werden sollen laut der Initiatoren Gestalter wie Verbände, Institutionen, Schulen, Hochschulen, Unternehmen, Stadtentwickler, Kulturbetriebe und Bürgerinitiativen, die — ganz im Sinne eines Straßenfestivals, nicht eines Straßenfestes — alle Bürger der Stadt mit ihren Angeboten inspirieren sollen zum Neudenken über die wichtigen Themen einer Stadt: Mobilität, Nachhaltigkeit, Kultur, Ernährung und Zusammenleben. Die Besucher erwartet bei freiem Eintritt auf drei Kilometern Länge zwischen der Ulrepforte und der Victoriastraße eine Veranstaltung mit Bühnen, Foren, Ausstellungs- und Ausprobier-Bereichen sowie mit viel Kultur und Street Food. „Straßenland“ als wohl erste Veranstaltung dieser Art in Deutschland soll laut den Veranstaltern Themen von E-Mobilität bis hin zu Urban Gardening, von zukunftsweisenden digitalen Angeboten bis hin zu nachhaltigen Stadtentwicklungskonzepten miteinander verbinden.
Veranstalter des Festivals sind der Kölner Unternehmer und Präsident des Festkomitees Christoph Kuckelkorn und Klaus Eschmann, der unter anderem den Harley Dome Cologne veranstaltet. Nähere Infos zur Großveranstaltung soll es im März geben. step