Baustelle: Feuerwehr rückt später aus

Staus in der Innenstadt erschweren den freiwilligen Helfern die schnelle Anfahrt zur Wache.

Burscheid. Freitagmorgen, 7.53 Uhr. Die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr werden alarmiert. Bei einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 1 zwischen Burscheid und dem Autobahnkreuz sollen Betriebsstoffe ausgelaufen sein.

Sieben Minuten nach der Alarmierung rückt das erste Einsatzfahrzeug aus und rast mit Blaulicht und Martinshorn die Höhestraße hinauf. Normalerweise wäre es allerdings schon vier Minuten früher unterwegs gewesen.

In diesem Fall war das nicht entscheidend. Der Unfall war nicht gravierend, die Feuerwehr konnte sofort wieder einrücken. Aber in anderen Situationen können Minuten entscheidend sein. „Unsere Ausrückzeiten haben sich momentan verdoppelt“, sagt Wehrleiter Achim Lütz.

Der Grund ist die Brückenbaustelle an der Friedrich-Goetze-Straße. Zumindest zu den Stoßzeiten morgens und nachmittags sorgt sie in beiden Fahrtrichtungen für lange Staus auf der Höhestraße und im weiteren Verlauf der L 291. Nicht das Ausrücken selbst ist dabei das Problem: „Wenn wir an der Wache sind, schalten wir Blaulicht und Martinshorn ein“, sagt Lütz.

Aber die Feuerwehrleute haben Mühe, die Wache überhaupt zu erreichen. „Und ein ziviles Auto, das drängelt, hat keine Chance. Da denkt doch jeder, jetzt mache ich erst recht keinen Platz.“ Ähnliche Schwierigkeiten gab es bereits am Dienstag beim Unfall in Sträßchen, der dann zusätzlich noch die B 51 verstopfte.

Schon sind manche Helfer dazu übergangen, mit dem Rad zur Wache zu kommen. Aber einige Mitglieder des Löschzugs Stadtmitte wohnen auch in Rötzinghofen und haben nur die Chance, den Wagen in einiger Entfernung zur Wache stehen zu lassen und dann die letzten 200 bis 300 Meter zu laufen.

Nicht nur deshalb registriert man bei der Stadt besorgt, dass an der Baustelle offenbar nicht kontinuierlich gearbeitet wird. So war am Freitagvormittag weit und breit kein Arbeiter zu sehen. Auch ganze Werktage ruhte die Baustelle schon seit ihrer Einrichtung zu Beginn der Herbstferien.

Der Einzelhandel befürchtet bereits negative Auswirkungen auf das Weihnachtsgeschäft. Und bei der Wäscherei Sack, durch die Arbeiten vor der Haustür am Unmittelbarsten betroffen, hat man die Hoffnung schon aufgegeben, dass die Sanierung wie angekündigt bis Ende November abgeschlossen ist. „Jetzt geht es ja noch für uns, aber wenn mal die Fahrbahn auf unserer Seite gesperrt ist, wird es lustig“, sagt Christiane Beu.