Busbahnhof: Keine Neuplanung
Die Verwaltung prüft derzeit, inwieweit die Mehrkosten von 965 000 Euro förderfähig sind.
Leverkusen. Der Busbahnhof Wiesdorf ist eine der großen Baumaßnahmen in Leverkusen. Der Entscheidung für die Dachgestaltung lag ein Wettbewerbsverfahren zugrunde. Eine Jury hatte sich am 4. Juli 2016 für einen Gewinnerentwurf entschieden, erarbeitet von einer Arbeitsgemeinschaft aus Landschaftsplanern und Architekten. Der Stadtrat hat am 29. August 2016 dem Juryentscheid zugestimmt. Damit wurde der Beitrag der Gewinnerbüros Grundlage für die Planung des Dachs am Busbahnhof Wiesdorf.
Mit der Submission der ersten Ausschreibung des Busbahnhofdaches wurde bereits bei den Technischen Betrieben leverkusen (TBL) und der Bauverwaltung erkennbar, dass die Firmen nicht zu den angesetzten Kosten der Entwurfsplanung angeboten haben. Die wertbaren Angebote lagen in einer Größenordnung von etwa fünf Millionen Euro. Diese Angebote wurden laut Stadt wegen fehlender Wirtschaftlichkeit verworfen.
Mit der erneuten, anders strukturierten Ausschreibung konnte ein deutlich günstigerer Preis erzielt werden als durch die Vergabe an einen Generalunternehmer. „Eine Kostensteigerung ist aber auch nach Prüfung der Angebote aus der zweiten Submission zu verzeichnen“, heißt es von der Stadt. „Das liegt einerseits an vollen Auftragsbüchern, andererseits an zusätzlichen Anforderungen der Bauausführung beim Brandschutz und weil aus statischen Gründen stärkere Stahlkonstruktionen vorgesehen werden mussten“.
Wurde auf Grundlage der Entwurfsplanung für das Dach mit Kosten von rund 2,1 Millionen Euro gerechnet, muss die Stadt aktuell mit rund 3,5 Millionen Euro rechnen. „Die wesentlichen Kostensteigerungen ergeben sich bei der Gründung des Bauwerks und beim Stahlbau. In absoluten Zahlen heißt das, die Gründung des Bauwerks kostet 492 000 Euro und der Stahlbau schlägt mit rund 1,5 Millionen Euro zu Buche“, so die Stadt. Eine geringere Kostensteigerung ergibt sich bei der Membran mit 493 000 Euro. Ein Teil dieser Kostensteigerungen wurde schon im Haushalt 2018 berücksichtigt. Zusätzlich müssen weitere 965 000 Euro veranschlagt werden.
„Eine Neuplanung mit einer kostengünstigeren Dachversion wurde geprüft und verworfen, denn sie würde nicht nur bislang angefallene Planungskosten von bislang rund 700 000 Euro überflüssig machen, sondern außerdem Schadenersatz nach sich ziehen. Grob geschätzt würden zudem eine Neuplanung und politische Beschlüsse ein Jahr in Anspruch nehmen.“ Es sei schwer vorstellbar, dass sich der Ausbau des Rhein-Ruhr-Express (RRX) einer veränderten Zeitplanung des Busbahnhofs unterordnen würde. Man müsse also das Baufeld für den RRX zur Verfügung stellen und die Arbeiten am Busbahnhof mit den verbleibenden Flächen realisieren. Ob und mit welchen Einschränkungen dies möglich wäre, wurde laut Stadt bisher nicht untersucht.
Die Verwaltung ist bereits im Gespräch mit den Fördergerbern, um zu klären, inwieweit die Mehrkosten von 965 000 Euro förderfähig sind. Entsprechende Anträge wurden bereits beziehungsweise werden in Kürze bei den unterschiedlichen Fördergebern gestellt. Mittel, die für die Aufwertung des öffentlichen Raums in Hitdorf und für das Plangebiet Hitdorf-Ost vorgesehen sind, werden 2018 nicht benötigt. „Diese Maßnahmen können aufgrund von technischen Abhängigkeiten nicht mehr in 2018 begonnen werden. Die Maßnahme Bürgerbuschweg wird wie geplant fortgeführt. Die nicht benötigten Mittel können für den Busbahnhof in Wiesdorf eingesetzt werden. Diese Mittel werden im Haushaltsjahr 2019 erneut angemeldet, um die Maßnahmen zur Aufwertung des öffentlichen Raums in Hitdorf, für das Plangebiet Hitdorf-Ost und den Bürgerbuschweg im kommenden Jahr durchzuführen“, so die Stadt weiter.