Chorgemeinschaft Burscheid will Wagner und Verdi singen
Für die Proben ab 25. Februar werden vor allem noch Männerstimmen gesucht.
Burscheid. Vor 200 Jahren wurden Wagner und Verdi geboren. Und die Chorgemeinschaft Burscheid hatte schon lange Lust auf ein Opernprojekt. Also wird es in diesem Jahr angegangen: Mit Ohrwürmern wie dem Gefangenenchor aus Verdis „Nabucco“ und anderen Opernauszügen soll ein begeisterndes Programm entstehen. Aber erst einmal müssen sich genügend Sänger begeistern. Denn allein kann die 171 Jahre alte Chorgemeinschaft das Projekt nicht stemmen.
Aktuell hat der Chor noch 31 Mitglieder, ganze vier davon sind Männer. Projektbezogen wirbt die Chorgemeinschaft daher für weitere Sänger, aber auch Sängerinnen, um konzertfähig zu werden. Bis Anfang Juli soll das Opernprojekt stehen. Dann ist ein Termin im Haus der Kunst geplant. „In den nächsten vier Wochen entscheidet sich, ob wir diesen Termin nur für eine interne Aufführung oder für ein öffentliches Konzert nutzen“, sagt die Vorsitzende Cornelia Thiel.
Die 54-Jährige, seit vier Jahren im Amt, will bei der Jahreshauptversammlung am Montag erneut antreten und dort noch mal ausdrücklich auf die schon seit zwei Jahren mögliche Durchlässigkeit zwischen Chorgemeinschaft und Evangelischer Kantorei hinweisen. Beide Chöre werden von Silke Hamburger geleitet und haben schon mehrfach zusammengearbeitet, zuletzt beim zweiten Teil des Weihnachtsoratoriums. „Dadurch sind wir auch menschlich noch mal mehr zusammengewachsen“, sagt Thiel.
Aber die Doppelbelastung mit Proben am Montag und Dienstag ist vielen Sängern zu viel. Daher besteht auf beiden Seiten die Möglichkeit, sich bei Interesse einem Projekt des jeweils anderen Chores anzuschließen. Und Thiel hofft, gerade mit dem Opernprojekt auch neue Interessenten für das Singen gewinnen zu können.
Sie schwärmt von der Gemeinschaft, die altersmäßig von einer 37-jährigen Sängerin bis zu Thiels eigener Mutter Ingrid Grumpelt (78) reicht, seit 43 Jahren im Chor aktiv. Und sie wirbt für Schnupperproben, um die Atmosphäre und die Chormitglieder kennenzulernen. „Viele trauen sich nicht zu uns, weil sie noch keine Noten lesen können, aber ich sage immer, sie sollen einfach erst mal kommen.“
Auch wenn die völlige Verschmelzung mit der Kantorei zumindest ein Gedankenspiel für die Zukunft wäre, der Fortbestand der Chorgemeinschaft mit ihrer langen Tradition liegt allen am Herzen. „Es täte uns in der Seele weh, wenn wir aufhören müssten“, sagt die Vorsitzende. Auch die Zugkraft des Opernprojekts soll das verhindern.
Wer Interesse an dem Opernprojekt der Chorgemeinschaft hat, kann sich an Chorleiterin Silke Hamburger (Telefon 78 95 62), Cornelia Thiel (Telefon 78 06 87) oder Kirsten Helbing (Telefon 88 83) wenden.