Arbeitsmarkt „Das Jahr 2019 wird ein Jahr der Chancen“
Rhein.-Berg. Kreis. · Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit in Bergisch Gladbach, spricht über die Entwicklung des Arbeitsmarktes.
Die Zahl der Arbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahr in 2018 agenturweit um 10,6 Prozent gesunken. Die Arbeitskräftenachfrage ist weiterhin hoch und der Bestand an offenen Stellen im Vergleich zu 2017 um 11,4 Prozent gestiegen. In 83,2 Prozent davon suchen die Arbeitgeber Fachkräfte – mit nur 9,3 Prozent des Plus spielen Helferstellen eine geringe Rolle. Das ist die Bilanz der Arbeitsagentur Bergisch Gladbach zum vergangenen Jahr.
2018 meldeten sich im Bezirk der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach (Rheinisch-Bergischer Kreis, Oberberg und Leverkusen) 54 073 Personen arbeitslos, davon 19 139 nach dem Verlust ihres Arbeitsplatzes. Dies ist bei den Zugängen aus Erwerbstätigkeit ein Minus von 184 Personen oder ein Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Nach einer Ausbildung oder aus einer Ausbildung heraus meldeten sich insgesamt 2699 Personen arbeitslos. Dies sind 267 oder neun Prozent weniger als 2017. Abgemeldet aus der Arbeitslosigkeit haben sich 2018 insgesamt 55 486 Personen. Dies sind 3568 oder sechs Prozent weniger als im Vorjahr. 16 076 davon konnten in eine Erwerbstätigkeit einmünden; das sind 1150 Personen oder 6,7 Prozent weniger als 2017. Eine Ausbildung haben 1234 aufgenommen; 228 oder 15,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die durchschnittliche Arbeitslosenzahl betrug im vergangenen Jahr 21 129 Personen; dies sind 2508 oder 10,6 Prozent weniger als 2017.
„Der Arbeitsmarkt hat sich auch im Jahr 2018 als stabil erwiesen“, sagt Marcus Weichert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Bergisch Gladbach. „Die Dynamik hat sich zwar leicht abgeschwächt, was der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung folgt und keinen ,Ausreißer’ darstellt – dennoch lag im Oktober 2018 die Zahl der Arbeitslosen in einem Monat erstmals seit 1991 wieder unter 20 000. Dabei konnten 2018 vor allem die jungen (-17,9 Prozent) und die Langzeitarbeitslosen (- 12,1 Prozent) profitieren. Das Jahr 2019 ist ein Jahr der Chancen und steht ganz im Zeichen der Qualifizierung – vor allem gering qualifiziert Beschäftigter – und der Weiterbildungsberatung. Die Arbeitskräftenachfrage ist und bleibt hoch – es ist jedoch festzustellen, dass Fachkräfte nachgefragt werden und die Vakanzzeiten bis zur Besetzung der Stellen auch in unserer Region steigen.“ Die Zahl der Arbeitslosen mit abgeschlossener Berufsausbildung sinkt seit 2014 kontinuierlich (-10,9 Prozent 2018 zu 2017/2018 zu 2015 minus 17,1 Prozent), während die Zahl der Arbeitslosen ohne abgeschlossene Berufsausbildung das erste Mal seit 2015 wieder gestiegen ist (+1,4 Prozent zu 2017/2018 zu 2015 minus 9,5 Prozent). „Hier dürfen unsere Arbeitgeber vor Ort und unsere Netzwerkpartner die vorhandenen Potenziale nicht liegen lassen. Allen Menschen, die sich qualifizieren oder eine Ausbildung machen wollen, können wir dies gemeinsam ermöglichen, um damit uns und unsere Region zukunftsfähig aufzustellen“, sagt Weichert. Die durchschnittliche Arbeitslosenquote liegt bei 5,5 Prozent – 2017 lag sie noch bei 6,2 Prozent.
Im Rheinisch-Bergischen Kreis ist die Arbeitslosigkeit 2018 ebenfalls gesunken, nämlich um 919 Personen (- 10,4 Prozent) auf durchschnittlich 7931. 18 520 Frauen und Männer meldeten sich neu arbeitslos; dies sind 778 oder 4,0 Prozent weniger als im Vorjahr. 6820 davon meldeten sich aus einer vorherigen Erwerbstätigkeit – 131 oder 2,0 Prozent mehr als vor einem Jahr.
In Leverkusen erfolgten 2018 insgesamt 17 391 Arbeitslosmeldungen, davon 5146 aus Erwerbstätigkeit. Damit haben sich 70 (+ 1,4 Prozent) Personen mehr aus einer Erwerbstä-tigkeit arbeitslos gemeldet als im Vorjahr. Zusätzlich haben sich 778 Personen nach oder aus einer Ausbildung heraus arbeitslos gemeldet – 73 bzw. 8,6 Prozent weniger als 2017. Gleichzeitig haben sich 17 722 Personen aus der Arbeitslosigkeit abgemeldet. 4186 davon fanden eine neue Stelle. Das sind 287 oder 6,7 Prozent weniger als 2017. 329 Personen nahmen eine Ausbildung auf – 142 bzw. 30,1 Prozent weniger als 2017. Insgesamt sank die Zahl arbeitsloser Männer und Frauen um 695 oder 9,9 Prozent auf durchschnittlich 6300. Red