Denkmalpfad: Sogar eine Prinzessin war zu Gast
Auch die ehemalige Poststation Straßerhof ist jetzt als Teil der Route mit einem entsprechenden Schild ausgewiesen.
Burscheid. Die ehemalige Poststation Straßerhof ist jetzt auch als Teil des Burscheider Denkmalpfades zu erkennen. Detlev Daniel konnte man am Samstag den Stolz auf sein Anwesen ansehen. Er montierte selbst die silberfarbene Tafel, die nun auf die Geschichte der Hofschaft Straßerhof 4 hinweist. "So ein Gebäude macht schon eine Menge Arbeit, allein das Fachwerk an der Fassade muss ich alle sechs bis acht Jahre ausbessern", erklärt der Hausherr.
An der Treppe des heutigen Wohnhauses ist noch heute der alte Briefkasten der Poststation zu erkennen - nur der Einwurfschlitz ist verschweißt. In dem zweiten großen Gebäude, das von der Straße aus zu sehen ist, standen seinerzeit die Pferde, die auf der Linie Köln-Berlin zum ersten Mal gewechselt wurden, bevor es weiter in Richtung Lennep ging. "In der Remise standen bis zu 55 Pferde und oben lagerte das Heu," erläutert Daniel und erzählt weiter: "Reitposten kamen täglich in vollem Galopp vorbeigeritten. Kurier- und Extraposten wechselten beständig ab und Personenposten mit Beiwagen von zehn bis zwölf Sitzen verkehrten täglich."
Auch die Geschichte der Prinzessin Augusta ist überliefert. Die konnte im Straßerhof ihre feuchten Füße trocknen und schenkte der Wirtin dafür eine Tasse. Diese ist allerdings verlorengegangen.
Für die Postillione von damals blieb nur ein winziges Fachwerkhäuschen neben dem großen Pferdestall, um sich zu betten. Besucher von heute stoßen sich an den niedrigen Decken die Köpfe.
Die Autorin der Broschüre "Burscheider Denkmalpfad", Marie-Luise Mettlach erklärte für den Kulturverein: "Wer die Broschüre gerade nicht bei der Hand hat, kann hier nachlesen, worum es sich bei dem Gebäude eigentlich handelt." Das können auch heute noch Reisende sein, wie Daniels lächelnd erklärt. Er habe dem einen oder anderen Radfahrer im Sommer durchaus schon ein Glas Wasser angeboten.