Die Seilbahn hinauf nach Schloss Burg ist sein Leben
Hans Irlenbusch stammt gebürtig aus Burscheid, war einst Stadtdirektor in Burg und arbeitet heute mit Sohn Stefan zusammen.
Solingen/Burscheid. 40 Berufsjahre lang ist Hans Irlenbusch (79) als Diplom-Fachwirt in städtischen Verwaltungen tätig gewesen. Schon 1986 — zehn Jahre vor seinem Eintritt in den Ruhestand — hat er sich einen Traum erfüllt: mit dem Kauf der Burger Seilbahn. „Meine einzige und sehr wichtige aktuelle Aufgabe ist die Geschäftsführung der Seilbahn Burg GmbH.“
In gleicher Funktion an seiner Seite ist dabei Sohn Stefan (41). Als gelernter Industriekaufmann und Betriebswirt fungiert er zusätzlich als von der Aufsichtsbehörde bestellter Betriebsleiter. Er hat, so sein Vater, „ein breites Wissen in Sachen Seilbahn“.
Irlenbusch senior war Gründungsmitglied des Verbandes Deutscher Seilbahnen (VDS) und leitete in den Jahren 1990 bis 2012 auch dessen jährliche Sommerbahn-Tagungen. Sein Fazit: „Durch die Mitgliedschaft im VDS ist man auch technisch stets auf dem aktuellstem Stand.“
Diesen hat auch die jährlich von rund 200 000 Fahrgästen benutzte Burger Anlage. Ihr 495 Meter langes Tragseil ist längst erneuert. Seit 2012 sind laut Irlenbusch „grundlegende Verbesserungen“ erfolgt. Sie betreffen etwa die hochmoderne Steuerungs-Elektronik in der Bergstation und den dortigen Steuerstand.
Beweis dafür, dass bei der Seilbahn Burg auf neue Sicherheitsstandards wie Video- und Seilüberwachung besonderer Wert gelegt wird. Zu den Verbesserungen zählt auch neuer Korrosionsschutz für die drei Stützen und die 30 Sessel. Sie alle haben inzwischen einen Fahrradträger. Die Mitnahme von Rädern bei der Bergauffahrt ist ein Service für die Rad fahrende Kundschaft.
Irlenbuschs kooperieren auch mit den Betreibern der Schwebefähre in Müngsten. Jährlich stellt sich die Seilbahn der Abnahme durch die Seilprüfstelle der Uni Stuttgart. Beanstandungen ergäben sich „Dank des guten Pflegezustandes und einer vorausschauenden Beschaffungs- und Vorratspolitik nicht“.
Hans Irlenbusch ist Mitglied im Schlossbauverein, dessen Vorstand er fast 40 Jahre angehörte: als Schriftführer, Schatzmeister und zuletzt als ehrenamtlicher zweiter Geschäftsführer. „Dass jetzt das Geld für die Sanierung und den Ausbau des Schlosses fließt, darüber freue ich mich riesig“, sagt der 79-Jährige. Als Hobby nennt er übrigens ein Ferienhaus in Leer in Ostfriesland, das er mit Ehefrau Elli so oft wie möglich besucht. Freude hat die Familie an Paul, dem Retriever-Rüden von Sohn Stefan. Um etwas für seine Gesundheit zu tun, betätigt sich der 79-Jährige einmal pro Woche unter ärztlicher Aufsicht in einem Wermelskirchener Fitnessstudio.
Familie Irlenbusch wohnt in der Nähe der Jugendherberge in Oberburg. Dass sie erhalten bleibt, ist für die Familie ganz wichtig. Aber ursprünglich stammt Irlenbusch aus Burscheid. 37 Jahre lebte er in seiner Geburtsstadt, bis er 1973 nach Burg zog. In der Burscheider TG war er in seiner Jugend als Leichtathlet aktiv, in Burscheid heiratete er 1965 und gehörte der Kolpingsfamilie an. Schließlich war er hier auch von 1968 bis zu seinem beruflichen Wechsel nach Burg Mitarbeiter der Stadtverwaltung, zuletzt als Leiter des Rechnungsprüfungsamtes. Hugo Pulvermacher und Ernst Maibüchen kannte er noch persönlich.
Mit der Stadt verbindet Irlenbusch viele positive Erinnerungen. Und wenn er mal wieder hier ist oder eine BV-Ausgabe studiert, stellt er fest, „wie viele kulturelle Aktivitäten es in Burscheid gibt“. Zusammen mit den Veränderungen, die ihm im Stadtbild auffallen, bleibt der Eindruck: Seine Geburtsstadt ist in Bewegung. Wie die Seilbahn vom Tal der Wupper hinauf nach Schloss Burg.