Die Umweltwoche wird 20 Jahre alt
Die Stadt und ihre Partner stellten am Dienstag das Programm für die Aktionstage vor. Mit dabei ist die DSDS-Zweite Laura van den Elzen.
Burscheid. Wer älter wird, macht sich gerne auch mal jünger. Das geht anscheinend nicht nur Menschen so, sondern auch Aktionen. Denn Bürgermeister Stefan Caplan hat ein wenig getrickst beim Zählen. Die 20. Umweltwoche der Stadt Burscheid, die dieses Jahr als großer Geburtstag gefeiert wird, ist eigentlich die 21. Aber beim Stadtjubiläum im Jahr 2006 habe man ein Jahr ausgesetzt und stattdessen nur eine Umweltecke gemacht. So bleibt es bei der 20, auch wenn die 21 auch ein schöner Grund wäre zu feiern - läutet das Datum doch in vielen Ländern die Volljährigkeit ein.
Aber sei es drum. Die Burscheider Umweltwoche ist auch so groß und ausgewachsen — „die größte Aktion dieser Art in Nordrhein-Westfalen“, wie Uwe Graetke, Organisator der Aktion, nicht ohne Stolz mitteilt. Graetke ist seit Tag eins Organisator der Woche. Caplan nennt ihn dafür „Mister Umweltwoche.“
Uwe Graetke, Organisator der Burscheider Umweltwoche
Der hat in diesem Jahr wieder aller Hand mit auf die Beine gestellt. Denn das Angebot wird in der Woche vom 6. bis 12. Mai noch größer als in den Jahren zuvor — und das nicht nur wegen des großen Jubiläumsfestes am 6. Mai und des Familien- und Umweltfests am 7. Mai, die unter anderem Auftritte bieten der zweitplatzierten von „Deutschland sucht den Superstar“ 2016, Laura van den Elzen. „Eine ganz schöne Hausnummer für Burscheid“, findet Graetke. Mit dabei ist auch Mark Hoffmann, der den sechsten Platz bei der Castingshow gemacht hat.
Ob des Staraufgebots soll aber der eigentliche Grund für die Umweltwoche nicht vergessen werden: Die Förderung des Umweltbewusstseins — vor allem bei Kindern und Jugendlichen. Dafür legen sich die Veranstalter gut ins Zeug. Neben der Stadt sind das die Belkaw, die Stadtwerke, der Rheinisch-Bergische Kreis, die Bergische Abfallwirtschaft und die Natur- und Umweltakademie NRW. Sie alle sind bei den verschiedenen Aktionen involviert, stellen aus beim Umweltfest am 6. Mai und beim Umweltmarkt am 12. Mai.
Der Hauptteil der Woche findet mehr oder weniger ohne große Öffentlichkeit statt. Viele Angebote betreffen die Kinder. 2000 können an knapp 70 Angeboten teilnehmen — aus den Kindertagesstätten, den Schulen und den Offenen Ganztagsschulen.
Dabei gibt es viele neue Themen zu entdecken, etwa „Wilde Kost — Wildkräuter sammeln und verarbeiten“, „Mikrokosmos Wiese“ oder das Lerntheater „Energie sparen und erleben.“ Hinzu kommen Projekttage zum Fairen Handel am Beispiel von Bananen oder der Weg eines T-Shirts. Themen aus dem Leben also, zu denen man sonst aber nicht täglich einen Zugang findet.
Einen besonderen Fokus legt Stefan Caplan auf den Informationstag „Der Umwelt zuliebe“, der zum zweiten Mal im Programm ist. Am Mittwoch, 10. Mai, gibt es im Jugendzentrum Megafon Vorträge zu hören. Themen sind etwa die Pflege des eigenen Gartens — „Müssen Sträucher zum Friseur?“ —, oder die Fahrradfahren und Mobilität — „Nicht mehr zu bremsen — Fahrradfahren und Mobilität im Rheinisch-Bergischen Kreis“.
Wie das so ist bei Geburtstagen, kam auch Graetke nicht um den Rückblick auf früher zurück. Die erste Umweltwoche ging auf einen Antrag Armin Buschs zurück, sagt er. Der wollte 1996, dass Schüler einmal im Jahr Müll aufsammeln. Daraus habe man im Jahr darauf direkt etwas größeres gemacht. Mit den Jahren sei die Initiative immer mehr gewachsen - aus Teilnehmern wurden Sponsoren, aus wenigen viele Zuschauer. Dass die Umweltwoche jetzt Geburtstag feiert ist für Stefan Caplan ein klares Zeichen für „So etwas ist nur sinnvoll, wenn es nachhaltig ist.“ Nach 20 Jahren kann man das wohl sagen.
Alle Termine und Aktionen unter www.Burscheid.de