Ein Blick in das Auto der Zukunft

Innenraum: Der Autozulieferer Johnson Controls stellt in Frankfurt seine Vision des künftigen Autocockpits vor.

Burscheid. Das Zauberwort heißt "re3". Das ist nicht etwa eine mehr oder weniger originelle Schreibweise für den oft verspäteten Regionalexpress von Düsseldorf nach Hamm, sondern die Bezeichnung für die Zukunft des automobilen Innenraums. "re3" ist der Name eine Konzeptautos in der Kompaktklasse, das der Burscheider Autozulieferer Johnson Controls (JC) auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt vorstellt. Die Formel steht dabei für "rethink, renew, respond", was auf Deutsch so viel wie "umdenken, erneuern, reagieren" meint.

Mit dem Konzeptauto präsentiert Johnson Controls ein Produktpaket, das aktuelle Anforderungen im Automobilbau aufgreift und verbindet: weniger Gewicht, übersichtliche Instrumentenanordnung im Innenraum, flexibles Design und mehr Platz. Entwickelt wurde die Studie in Burscheid, wo sich die Europazentrale und das Entwicklungszentrum von JC befinden.

Was auf den ersten Blick auffällt, ist ein für die Kompaktklasse ungewöhnlich großzügiges Raumgefühl. Erreicht wird dies durch ein Kunststoff-Cockpit, das auf einen konventionellen Querträger aus Stahl verzichtet und so mehr Beinfreiheit für den Beifahrer und mehr Platz für Ablagen schafft. So vergrößert sich das sonst eher spärlich bemessene Handschuhfach beim "re3" um 150 Prozent.

Auch das Armaturenbrett wurde erneuert und bedienungsfreundlicher gestaltet. Sämtliche relevanten Bedien- und Steuerungselemente für die Fahrt wie Schaltung, Geschwindigkeitsanzeige, Navigation und Radio wurden im direkten Blickfeld des Fahrers positioniert, andere Funktionen wie Fensterheber oder Sitzheizung auf der Mittelarmlehne konzentriert.

Angetrieben wird das Fahrzeug von einem sogenannten Plug-In-Hybrid, eine Kombination aus herkömmlichem Verbrennungsmotor und einem Elektroantrieb. Dessen Lithium-Ionen-Batterie kann mit einem Stecker über das Stromnetz aufgeladen werden kann (weitere Informationen im unteren Artikel).

Auch die verwendeten Materialien werden so noch nicht in aktuellen Modellen verbaut. Instrumententafel und Türverkleidungen wurden mit Naturfasermaterialien ausgekleidet, die dem Innenraum eine natürliche Ästhetik verleihen sollen. Die Sitze des "re3" sind mit einem Vinylmaterial in Leder-Optik und -Haptik bezogen, das 68 Prozent leichter ist als echtes Leder.

In Serie gehen wird der "re3" nicht. Aber einige seiner Ideen werden den Autoalltag von morgen prägen.