Ein Spielplatz in der Kirche
Die Freikirchliche evangelische Gemeinde Burscheid holt Bälle, Bobbycars und vieles mehr, um Kindern im Winter einen Raum zum Spielen zu geben.
Burscheid. Auf den ersten Blick scheint es unpassend bei dem aktuellen Wetter von Winter zu reden, und davon, dass alles kalt und nass sein wird. Aber der aktuelle Sonnenschein wird nur kurz über die herbstliche und bald winterliche Realität hinwegtäuschen, die das Klima hier mit sich bringt.
Die Freikirchliche evagelische Gemeinde (FEG) will aber helfen, mit der kalten Jahreszeit besser umzugehen — vor allem Kindern und deren Eltern. Annedore Koppetsch von der FEG sagt, dass vor allem die Spielplätze nass und kalt seien. „Was will man dann mit den kleinen Kindern anfangen?“, fragt sie. Die Gemeinde startet deswegen ab November einen „Winterspielplatz“. Einmal im Monat lädt sie Freitags und Samstags von 15 bis 18 Uhr zum Spielen und Zusammenkommen ein. Die Kinder können spielen, die Eltern sich bei Kaffee und Kuchen unterhalten - oder auch mitspielen.
Pastor Lukas Schüble über das Engagement junger Gemeindemitglieder
Die Jugendgruppe der Gemeinde, die das projekt vorgeschlagen und organisiert hat, hat sich dafür einiges ausgedacht. So soll es ein Bällebad mit 8000 Bällen geben, eine Hüpfburg, ein Trampolin, eine Strecke für Bobbycars, eine Leseecke, einen Rollenspielbereich und und und. Sogar an eine Ecke für Säuglinge und Krabbelkinder wurde gedacht. Teilweise kommt das Spielzeug von einem Indoor-Spiele-Verleih, teilweise von Mitgliedern der Gemeinde — teilweise wird es sogar selbst gebaut. So arbeiten derzeit Mitglieder der Jugendgruppe an der Bobbycar-Rennstrecke, wie Henrik Dörmann erzählt. „Es wird sogar eine Waschstraße für die Bobbycars geben.“
Jule Koppetsch erzählt, dass sie schon 2015 bei einer Schulung zur pädagogischen Gemeindearbeit von der Idee gehört habe. Seit dem Frühjahr habe man dann angefangen, konkret zu organisieren. Neben dem Spielzeug beinhaltet das auch Werbung. Die FEG ist mit dem Winterspielplatz sowohl bei Facebook als auch bei Instagram im Internet vertreten — da, wo die jungen Eltern eben auch sind. Dazu wurde eigens ein Videoclip produziert. Ganz traditionell gibt es trotzdem 6000 Flyer und Poster, die in der Stadt verteilt wurden und werden.
Pastor Lukas Schülbe freut sich vor allem, dass der Winterspielplatz eine Initiative seiner jungen Gemeindemitlieder zwischen 20 und 25 Jahren ist, dass sie das selbst in die Hand genommen hätten. „Es ist toll, dass sie die Gemeinde mitgestalten wollen.“
Wenn die Gemeinderäume an der Weiherstraße 5 dann mit Spielzeug gefüllt werden und die Eltern mit ihren Kindern kommen (eine volljährige Begleitperson muss dabei sein), sollen sie in erster Linie „gemeinsam Spaß haben“, sagt Annedore Koppetsch. Der Winterspielplatz soll ein Raum sein, in dem Eltern mit ihren Kindern etwas machen können - und sehen, dass die sich dort wohlfühlen. Teil dessen ist schon die Fußbekleidung. Alle sollen die Schuhe ausziehen und Hausschuhe oder Stoppersocken mitbringen.