Einsatz in der Gemeinde zahlt sich aus

Einblicke: Nach dem Freiwilligen Sozialen Jahr in Tente verlässt Tim Philipp Wermelskirchen.

Foto: Philipp

Tente. Dass die Wermelskirchener in der Evangelischen Kirchengemeinde voll des Lobes für ihn sind, freue ihn natürlich, sagt Tim Philipp. Der 19-Jährige absolvierte seit August 2017 ein Freiwilliges Soziales Jahr (FSJ), war in dieser Zeit hauptsächlich in Tente für die dortige Gemeinde, für den Kindergarten und den Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) im Einsatz.

Auch wenn sein FSJ offiziell erst im August endet, verlässt Tim Philipp Wermelskirchen bereits in dieser Woche, denn er hat noch Rest-Urlaub. Ihn zieht es nach Marburg, wo er Evangelische Theologie studieren wird. Mit einem Gottesdienst in Tente und Treffen in privater Runde verabschiedeten sich Tim Philipp und seine Wermelskirchener Weggefährten voneinander. In der vergangenen Woche genoss Tim Philipp gemeinsam mit Wermelskirchener CVJM-Mitgliedern das Sommerwetter beim Camp des CVJM-Westbundes in Mittelstadt im Odenwald. „In Tente sagen schon jetzt alle, dass ich nach meinem Studium das Vikariat gerne dort machen soll“, freut sich Tim Philipp über den Zuspruch, den er nach wie vor erfährt. Sein FSJ hat der 19-Jährige als Vorbereitung auf sein Studium gesehen: „Ich wollte im kirchlichen Bereich arbeiten, da mein Plan zum Theologie-Studium feststand - die Gelegenheit haben, neben der praktischen Arbeit auch theologische Fragen zu diskutieren.“ Er werde sein Vikariat machen und damit Pfarrer sein können. Ob er dann tatsächlich als Pfarrer arbeite, könne er jetzt noch nicht vorhersehen, meint der in Bergisch Gladbach geborene und in Brühl aufgewachsene Tim Philipp. Der bergische Regen bleibt ihm in Erinnerung „Es fällt mir schwer, die vielen Menschen, mit denen ich in Wermelskirchen gearbeitet habe, zu verlassen“, streitet Philipp eine gewisse Wehmut nicht ab.

Die Tenter Pfarrerin Sabrina Frackenpohl-Koberski sei ihm genauso ans Herz gewachsen wie Jugendreferentin und Diakonin Beatrix Fischer. Dazu kämen die Jungen und Mädchen aus dem Kindergarten und von der Jungschar. „Freundschaften haben sich natürlich ebenso entwickelt. Zum Beispiel mit Caj Höfer, mit dem ich viele CVJM-Stunden gemeinsam gestaltete“, erzählt Tim Philipp. „Die Arbeit mit unterschiedlichen Menschen bereitet mir Freude, die Umsetzung vielfältiger Projekte in Gesellschaft.“

Eine Aktion, die Tim Philipp aus der Taufe hob, ist die Gedenkveranstaltung an die Reichspogromnacht am 9. November, die er 2017 erstmals initiierte. Pfarrerin Almuth Conrad wolle das in diesem Jahr fortsetzen - die Strahlkraft dieser Aktion dauert an. „Da werde ich versuchen, dabei zu sein und aus Marburg nach Wermelskirchen kommen“, sagt Tim Philipp. Gleiches gelte für den Ostergottesdienst in Tente. Er ist sich sicher: „Immer, wenn ich nach Hause nach Brühl fahre, werde ich wohl einen Abstecher nach Wermelskirchen machen.“

Der bergische Regen bleibe ihm sicherlich in Erinnerung, lacht Tim Philipp: „Der ist kein Klischee, den gibt es wirklich.“ Ihm sei Wermelskirchen stets etwas verschlafen vorgekommen, aber: „Wenn man den schlafenden Hund geweckt hat, dann waren alle begeistert und wach. Es braucht eben immer einen, der die Initiative ergreift.“ Jeder packe mit an, wenn konkret gefragt werde. „Letztens ging es darum, dass die Konfirmanden zum ‚Youthnited’-Festival gefahren werden sollten. Das ging zack und schon standen Autos sowie Fahrer bereit“, berichtet Tim Philipp: „Die Gemeinde in Wermelskirchen ist wirklich Gemeinde. Man fragt und bekommt eine Antwort — stark.“

Abschließend stellt Tim Philipp fest: „Sicherlich ist meine Heimat in Brühl, aber die Gemeinde in Tente ist für mich schon ein wenig ein Zuhause geworden.“