Emotionen und Dramatik beim LTV
Gegen den Longericher SC liefern sich beide Teams ein packendes Duell. Es endet 30:30.
Leichlingen. Das Drittligaderby zwischen dem Leichlinger TV und dem Longericher SC hat am Freitagabend alles gehalten, was man sich im Vorfeld davon versprochen hatte. Nach 60 Minuten voller Emotionen, Dramatik und einer spektakulären Aufholjagd des Gastgebers teilen sich die beiden Rivalen in einem hochklassigen Spiel am Ende mit 30:30 (12:18) die Punkte.
Es war ein Abend im Ostermann-Forum, den die rund 500 Zuschauer so schnell nicht vergessen werden. Wahrscheinlich auch nicht die Spieler beiden Mannschaften, die in nur einer Partie alle Höhen und Tiefen ihres Sports durchleben mussten. Im Tief steckten zunächst die Leichlinger, bei denen kaum etwas zusammen lief. In der Abwehr verloren die Männer von Trainer Frank Lorenzet nahezu jeden Zweikampf. Dazu war die Rückwärtsbewegung nach Ballverlusten, von denen es jede Menge gab, mehr als mangelhaft.
Beim Gast lief dagegen alles ganz leicht. Longerich zog auf 18:8 (27.) davon, die Vorentscheidung schien in einer unerwartet einseitigen Begegnung zu diesem Zeitpunkt gefallen. Lorenzet hatte mittlerweile seine Abwehrformation von 6:0 auf 5:1 verändert und im Angriff hatte Lukas Schulz als Regisseur für Valdas Novickis übernommen, der einen ganz schwarzen Tag erwischt hatte. Schulz und David Kreckler brachten mit jeweils zwei Treffern den LTV zur Pause noch auf 12:18 heran und knipsten damit das Licht am Tunnelende für den Gastgeber wieder an.
Nach der Pause machte der LTV weiter Dampf. Während der überragende David Hansen und Tim Menzlaff nun nach Belieben aus dem Rückraum trafen, waren es jetzt die Longericher, die in ein tiefes spielerisches Loch fielen. Leichlingen glich zum 23:23 (45.) aus und ging beim 26:25 (50.) erstmalig in Führung. Allerdings hatte die Aufholjagd Kraft gekostet und die Gäste hatten sich in der Schlussphase wieder stabilisiert.
In der letzten Spielminute warf der LTV beim Stand von 30:30 gleich zweimal den Ball weg. Novickis eröffnete mit einem Pass ins Seitenaus dem Gegner 15 Sekunden vor Schluss die große Möglichkeit zum Siegtreffer. Doch Longerich nahm das Geschenk nicht an und beendete das Spiel ebenfalls mit einem technischen Fehler.
„Natürlich bin ich mit der Leistung der ersten Halbzeit nicht einverstanden. Allerdings gibt es auch wenige Spiele, in denen eine Mannschaft nach einem 10-Tore-Rückstand noch einen Punkt holt“, war Lorenzet versöhnt.
LTV: Stecken, Mundhenk; Hansen (11), Menzlaff (6), Kreckler (6/3), L. Schulz (4), Munkel, Novickis, Rachow (alle 1), Lange, Feuchtmann Perez, M. Schulz, Hertlein