Energie: Stadtwerke setzen für die Umwelt auf Bio-Erdgas

Burscheider Versorger beteiligt sich mit fünf Prozent an GmbH zur Produktion.

Burscheid. Die Burscheider Stadtwerke setzen bei ihrem Beitrag für die Umwelt auf Bioerdgas. Sie beteiligen sich an einem bundesweiten so genannten Biogas-Pool und werden damit selbst zum Produzenten dieser Energie.

Wie Siegfried Thielsch, Geschäftsführer der Stadtwerke, gegenüber dem Bergischen Volksboten erklärt, ist der Beschluss bereits vom Aufsichtsrat und vom Rat der Stadt gefasst worden. „Die Investition beträgt 75 000 Euro.“ Dafür werden die Burscheider mit fünf Prozent an einer Gesellschaft (GmbH & Co. KG) beteiligt. Diese Pool-Gesellschaft mit sieben bis acht anderen Stadtwerken wird an drei Standorten gemeinsam mit Landwirten in Niedersachsen Anlagen bauen, die Rohbioerdgas produzieren und zu Erdgasqualität aufbereiten. Auch ein Liefervertrag wird unterzeichnet, bei denen den Stadtwerken ein Bezug von fünf Millionen Kilowattstunden pro Jahr garantiert werde. „Das ist erstmal teurer als Erdgas aus dem Bohrloch“, sagt Thielsch. Doch über entsprechende Förderbeträge rechne sich die Abnahme.

Damit beteiligen sich die Stadtwerke wie längst auch andere Häuser an Projekten zu erneuerbarer Energie. Biogas wird laut Thielsch als klimaschonend angesehen, weil es bei der Verbrennung nur so viel Kohlendioxid freisetzt, wie die Pflanzen, aus denen das Biogas gewonnen wird, vorher aufgenommen haben. „Die Energie, die wir unseren Kunden zur Verfügung stellen, wird damit klimaschonender.“

Doch es gehe nicht nur um ein reines Umwelt-Gewissen. sondern auch um eine langfristige wirtschaftliche Betrachtung. „Je mehr Energie wir selbst erzeugen, desto unabhängiger werden wir vom Strom- und Gasmarkt und dessen Preisschwankungen. Das bringt langfristig auch einen Vorteil für unsere Kunden.“

Aktuell merkt der Kunde allerdings nichts von dem neuen Biogas, das möglicherweise schon im Herbst produziert wird — weder im Preis noch in der Technik. „Das wird nach der Aufbereitung in ein ganz normales Hochdrucknetz eingespeist.“

Dass die Stadtwerke Biogas nicht in einer Anlage direkt vor Ort produzieren habe einen guten Grund: „Wir haben in einer Studie geprüft, dass Burscheid und ein Umkreis von 40 bis 50 Kilometer als Standort für eine Biogas-Produktion nicht in Frage kommen“, so Thielsch. Es müssten für eine wirtschaftliche Produktion ausreichend landwirtschaftliche Flächen mit entsprechender Biomasse zur Verfügung stehen.