Extraschichten für die Bautrupps am Flughafen
Um die Fertigstellung der Bahnsanierung im November einzuhalten, werden zusätzliche Arbeitsstunden eingelegt.
Köln. Die Sanierung der großen Start- und Landebahn am Köln Bonn Airport ist in vollem Gange. Aktuell sind die Bautrupps mit großflächigen Asphaltarbeiten beschäftigt. Innerhalb der aktuell 30-stündigen Bauzeitfenster am Wochenende wird der Asphalt der 3815 Meter langen und über 60 Meter breiten Bahn abschnittsweise abgetragen und erneuert.
Insgesamt werden dabei rund 240 000 Quadratmeter Asphaltfläche ausgetauscht — das entspricht einer Fläche von mehr als 33 Fußballfeldern. Rund 1000 Meter der knapp vier Kilometer langen Bahn wurden bereits komplett fertiggestellt, bei weiteren 1000 Metern fehlt nur noch die letzte, abschließende Deckschicht. Ab Anfang August werden die restlichen gut 1800 Meter in Angriff genommen.
Bei den Arbeiten handelt es sich um das größte Bauprojekt des Unternehmens in den vergangenen 20 Jahren. Bei laufendem Betrieb am Herzstück des Airports, der großen Start- und Landebahn, zu arbeiten, stellt den Flughafen und alle Beteiligten — etwa die ausführenden Baufirmen - vor große Herausforderungen.
„Wir tun alles, um dieses anspruchsvolle Großprojekt wie geplant Ende November abzuschließen. Wir wissen, dass wir unseren Anliegern in diesen Monaten viel abverlangen und bitten um Verständnis“, sagt Flughafenchef Johan Vanneste.
Bei den laufenden Arbeiten sind die ausführenden Firmen nun auf Besonderheiten in den tiefer liegenden Asphaltschichten gestoßen, die die geplanten Tiefbauarbeiten erheblich erschweren und den Baufortschritt unvorhersehbar massiv beeinträchtigen.
So kam es unter anderem in größerem Ausmaß zu sogenannter Schollenbildung: Beim Abfräsen des Asphalts wurden große, nicht homogene Flächen vorgefunden, die mehrfach aufwendig nachgefräst und zunächst vollständig entfernt werden mussten, um eine sichere und dauerhafte Verbindung der neu aufzutragenden Asphaltschicht zu gewährleisten.
Um Schollenbildung zu vermeiden, wird künftig tiefer gefräst, was dazu führt, dass deutlich mehr Asphalt eingebaut werden muss. Diese Zusatzleistungen verursachten unplanmäßige Verzögerungen im Bauablauf. Zusätzlich zur Schollenbildung stießen die Bautrupps während ihrer Arbeiten stellenweise auf Armierungsgitter, die aufwändig entfernt werden müssen. Erschwerend hinzu kam, dass im Mai und Juni vereinzelt aufgrund heftiger Gewitter nur stark eingeschränkt gearbeitet werden konnte, weshalb die Arbeiten phasenweise ausgesetzt werden mussten.
Durch diese unvorhersehbaren Verzögerungen liegen laut aktuellem Zeitplan Teile der witterungssensiblen Asphaltarbeiten im Herbst. Um das Risiko weiterer Verzögerungen zu minimieren, müssen die Bautrupps zusätzliche Arbeitsstunden einlegen..
An folgenden vier Wochenenden wird deshalb das bestehende Bauzeitfenster von bisher 30 auf 40 Stunden ausgeweitet, um mehr Zeit für die großflächigen Asphalt- und Tiefbauarbeiten zu haben. Als weitere Maßnahme, um den Termin der Fertigstellung zu sichern, werden die Tiefbauarbeiten auf der großen Start- und Landebahn in die ohnehin schon bestehenden Sperrzeiten von Montag bis Freitag um 90 Minuten täglich ausgeweitet.
Durch die parallel zur Bahnsanierung stattfindenden Kanalsanierungsarbeiten ist die große Start- und Landebahn aktuell montags bis freitags von 7.30 bis 17.30 Uhr gesperrt. Da für die Durchführung der untergeordneten Tiefbauarbeiten auf der Piste mindestens 11,5 Stunden Sperrzeit am Stück notwendig sind, bleibt die Bahn vom 30. Juli bis voraussichtlich zum 21. September von 7.30 bis 19 Uhr gesperrt. Außerhalb dieses Bauzeitfensters und in der Nachtzeit finden unter der Woche keine Arbeiten statt, die Bahn steht dann wie gewohnt für den Flugbetrieb zur Verfügung.
Während der Sperrzeit der großen Start- und Landebahn findet der Flugbetrieb auf der Querwindbahn (06/24) und der kleinen Parallelbahn (14R/32L) statt.