Ferienaktion: Eine Stadt nur für Kinder
Vom 22. Juli bis 3. August bevölkern 170 Kinder und 50 Betreuer das Gelände der Katt-Fabrik und bilden ein Gemeinwesen.
Rhein.-Berg. Kreis. Alles wird wie immer, aber größer und besser — auf dieses Motto konnten sich bei der Vorstellung der „Kinderstadt 2013“ alle Organisatoren, Betreuer, Partner und Sponsoren der Ferienveranstaltung einigen. 170 Kinder, sieben davon mit Behinderung, zehn aus Burscheid sowie 50 Betreuer werden vom 22. Juli bis 3. August das Areal der Kattwinkelschen Fabrik in Wermelskirchen bevölkern.
Längst ist die Kinderstadt nicht mehr nur das gemeinsame Projekt der Katt und des Amtes für Jugend, Bildung und Sport der Stadt, sondern auch vieler heimischer Unternehmen und Institutionen, die sich finanziell engagieren — und in vielen Fällen auch das Programm mitgestalten.
20 Werkstätten in der „Stadt in der Stadt“ sollen den jungen Teilnehmern wieder das Gefühl vom Erwachsenen-Dasein vermitteln. „So viele waren es noch nie“, sagt Jessica Reppahn von der Katt und freut sich über so viel Zuspruch. Sie achtet dabei auf ein wohldosiertes Verhältnis von Arbeit, Bildung, Entspannung und Freizeit. „Meistens haben die Kinder immer noch Katt-Taler übrig. Diesmal haben wir deshalb den Freizeitbereich groß ausgebaut.“
So können die Kinderstadt-Bürger zum Beispiel einen Segway-Führerschein machen oder unter Aufsicht von Mitarbeitern des Hückeswagener Klettergartens Bäume erklimmen. Neben dem Klettergarten ist auch das Juca zum ersten Mal an der Kinderstadt beteiligt.
Zum wiederholten Mal dabei ist die Firma Ortlinghaus. Neben Führungen in den Produktionshallen des Bremsen-Spezialisten, die im Reisebüro gebucht werden können, werden in der Katt-Werkstatt erneut Fräsmaschinen und Computer aufgebaut, mit deren Hilfe die Kinder Kerzenleuchter nach eigenen Plänen aus einem Metallblock schneiden können. Azubis der Stadtsparkasse kümmern sich wieder um die Katt-Taler als Währungsmittel. Als Neuerung gibt es diesmal auch EC-Karten und Sparbücher.
Mit einem mobilen Tonstudio reist Kolja Pfeiffer vom Burscheider Jugendzentrum Megaphon an. Teilnehmer können dort ihre eigene CD einsingen. „Der Funke ist längst auch nach Burscheid übergesprungen“, sagt Burscheids Bürgermeister Stefan Caplan. Nicht von ungefähr betätigen sich mit der Federal-Mogul GmbH und der Fietz-Gruppe auch zwei Unternehmen aus Burscheid als Sponsoren.
„Es macht uns stolz, dass das Netzwerk immer größer wird“, sagt Wermelskirchens Bürgermeister Eric Weik und dankt den Unterstützern. Auch, dass sich während der zwei Wochen Kinder mit und ohne Behinderung vermischen und Seite an Seite das echte Leben simulieren, gefällt ihm. Probleme habe es in der Vergangenheit nie gegeben, berichtet Elisabeth Teckentrup von der Lebenshilfe. „Im Gegenteil: Für die Kinder selbst ist Inklusion überhaupt kein Thema.“