Kirchlicher Sparzwang steht Schulhoffnungen im Weg
Dass der Bildungsbereich bei der massiven Kostenreduzierung ausgespart wird, ist kaum vorstellbar.
Burscheid. Die dramatische Verschärfung der Sparvorgaben innerhalb der rheinischen Landeskirche wirft auch ihre Schatten bis nach Burscheid. Ohne dass schon klar wäre, wie das Ziel erreicht werden soll, bis zum Jahr 2018 die kirchlichen Ausgaben um gut ein Drittel zu kürzen, ist doch Skepsis angebracht, ob die Landeskirche wirklich der erwünschte Partner für eine Burscheider Gesamtschule werden kann. Bisher genoss diese Lösung mit Blick auf die künftige Schulentwicklung in der Stadt oberste Priorität bei Rat und Verwaltung.
Doch die jüngsten Nachrichten aus der landeskirchlichen Zentrale verheißen nichts Gutes. Die Ausgaben um 35 Prozent zu reduzieren, ohne den landeskirchlich teuersten Posten der Bildungsarbeit anzutasten, ist schwer vorstellbar. Selbst die Frage nach dem grundsätzlichen Engagement der Kirche im Schulsektor wird den zehn Schulen in kirchlicher Trägerschaft und damit auch der Realschule in Burscheid vermutlich nicht erspart bleiben. Es wäre nicht das erste Mal.
Hinter den Kulissen im Landeskirchenamt, in den Ausschüssen, Werken und Einrichtungen stehen heftige Diskussionen der jeweiligen Lobbyisten bevor, weil nicht auszuschließen ist, dass sich die Kirche wegen des Spardrucks von ganzen Aufgabenbereichen verabschiedet.
Bisher wollte man in Burscheid die Weichenstellungen der Sparsynode im Januar 2014 abwarten. Es gab sogar zarte Hoffnung, vielleicht vorher noch eine Kooperation zwischen Stadt und Kirche aufs Gleis setzen zu können. Der kirchliche Sparzwang steht dieser Hoffnung aktuell mehr denn je im Weg.