Ferienaktion in Burscheid Mit Punkten auf den Spuren von Georges Seurat
Hilgen. · Bei den Kinderkunsttagen in Hilgen malen, nähen und drucken junge Künstler.
Wenn Anke Theron-Schirmer ihr gepunktetes Kleid anzieht und die 31 Teilnehmer bei den Kinderkunsttagen auf Französisch begrüßt, dann kann das eine Einstimmung auf eine eher langwierige Malaktion sein, an deren Ende zehn Acrylbilder im Stil des Pointilismus stehen.
Am Nachmittag zeigte sich, dass es der Jugendleiterin der Evangelischen Kirchengemeinde gelungen war, zehn Kinder auf Malerei im Stil des französischen Künstlers Georges Seurat einzustimmen. Der Maler, der im 19. Jahrhundert lebte, stand für eine damals neue Form der Farbwidergabe. Theron Schirmer erzählt: „Ich habe mit den Kindern überlegt, was wir malen könnten, wenn unser Künstler, der aus Frankreich kam, den Eifelturm gemalt hat.“
Der Goetze-Turm als Wahrzeichen in der Region
Die Ideen der Kinder waren recht unterschiedlich, während sich einer entschied, das Bayer-Kreuz aus einzelnen Punkten mit dem Finger auf eine Leinwand zu tupfen, gab es auch den Vorschlag den „Goetze-Turm“ als Burscheider Wahrzeichen zu malen.
Theron-Schirmer freut sich über die Kreativität der Kinder und erzählt, wie die Beratung weiter ablief: „Den Turm kannten die Kinder aus Leverkusen nicht und die Freiheitsstatue war für einige einfach zu weit weg.“
Die Kirchengemeinde veranstaltet die Kinderkunsttage regelmäßig in der zweiten Osterferienwoche.
Für die Freizeit, an der Kinder zwischen acht und 14 Jahren teilnehmen können, wird auch die Kirche genutzt. Die ist am zweiten Tag der Ferienaktion zur Nähstube geworden. Auf dem Boden liegen Stoffstücke verteilt. Dazwischen stehen Tische mit Nähmaschinen.
Die große Aktion braucht auch viele Helfer. Während die Kinder nach Schnitzeln, Reis, Salat und „Glibberpudding“ in der Mittagspause chillen, sitzt das sechsköpfige Küchenteam zusammen und genießt die Ruhe.
Zwölf „Teamer“ haben die Freizeit vorbereitet und arbeiten fünf Tage lang mit den Kindern und Jugendlichen. Theron-Schirmer hat diesmal auch vier Nachwuchsgruppenleiter dabei. Sie haben gerade die Jugendleiterkarte erworben und dafür vierzig Kursstunden und einen Erste-Hilfe-Kurs hinter sich gebracht.
Kunstfreunde sind zur Vernissage eingeladen
Seit November bereitet das Team die Kinderkunsttage vor. Sie haben gestet, wie sich aus Bauschaum Riesenameisen formen lassen und das Material für den Linoldruck zusammengestellt. Die Ameisen erwarten die Besucher am Samstag auf der Gebäudeaußenseite.
Überraschend sind bei den Kinderkunsttagen auch immer wieder die Ergebnisse des Upcyclings. So hängen im Jugendbereich noch Kronleuchter, die einmal mit kleinen Spielzeugen, Besteck und goldenen Pralinenförmchen gestaltet wurden.
Auch diesmal stehen zwei Tische im Eingangsbereich. Plakate zeigen, was darauf liegt: „Geliehenes Material“ auf dem zweiten Tisch stapelt sich „Gespendetes Material“.
Was diesmal aus Apfelsinennetzen entsteht, erfahren Eltern, Freunde und Besucher bei der öffentlichen Vernissage am Samstag um 18 Uhr.