Frischluft für Schüler kommt nicht mehr durchs Fenster

Lüfter und Dämmung senken den Energieverbrauch an der EMA-Schule. In den Osterferien starten die Außenarbeiten.

Burscheid. Die Grundschule an der Hilgener Schulstraße wurde im Jahr 1968 erbaut. Mit Holzdecken und dunklen Fußböden entspricht sie schon lange nicht mehr dem heutigen Standard. Mit der Sanierung wird sich dieser Zustand grundlegend verändern. Hilgen. Bereits der Eingangsbereich der Ernst-Moritz-Arndt-Schule lässt erahnen, dass sich hier einiges verändert hat. Statt von miefenden Mülltonnen empfangen zu werden, hat sich der Parkplatzbereich vor der Schule grundlegend verändert. Kleine Löcher im Boden wurden ausgebessert und die Mülltonnen sind hinter einem Holzzaun verschwunden, den wiederum eine Hecke umgibt.

„Das sind kleine Schönheitsfehler, die ausgemerzt wurden“, sagt Rektorin Veronika Sommerfeld. Der Empfang erscheine nun viel freundlicher und einladender. Aber die wesentlichen Veränderungen der evangelischen Grundschule in Hilgen finden sich im oberen Pavillon: Hier wartet das Gebäude mit gestrichenen Wänden und neuen Böden auf.

Doch nicht nur optisch hat sich einiges getan. „Die Sanierung der Schule konzentriert sich vor allem auf die Technik“, erklärt der Kölner Architekt Christoph Schuster vom Technischen Gebäudemanagement der Stadt Burscheid. Dreifachverglaste Fenster und eine Beleuchtung, die durch Bewegungsmelder eingeschaltet wird, machen das Energiesparen leicht. „So möchten wir für ein Minimum an Energieverbrauch sorgen.“

Besonderer Clou der Räume sei das Lüftungssystem, erläutert er im Zuge einer Ortsbesichtigung: „Bei 20 Schülern in einem Raum ist die Frischluft schnell verbraucht.“ Stoß-Lüften bringe aber das Problem des Energieverlusts mit sich und so habe man eine clevere Alternative gefunden: „Die Lüfter unter den Fenstern transportieren Luft von draußen in den Raum, sobald der CO2-Gehalt unter einen bestimmten Wert sinkt.“ So erkenne das System automatisch, wenn Sauerstoff im Klassenzimmer benötigt werde.

„Natürlich sinkt die Raumtemperatur dennoch, wenn kalte Luft ins Zimmer kommt — egal ob durch die Lüfter oder durchs Fenster“, fügt er hinzu. Aber auch daran habe man gedacht: „Die Luft wird in den Lüftern vorgewärmt und so die Raumtemperatur erhalten.“ Außerdem trage vor allem die Wanddicke dazu bei, dass die Wärme im Raum bleibe und nicht nach draußen weiche: „Die Wärmedämmung der Wand ist 16 Zentimeter dick und im Dach beträgt sie sogar 20 Zentimeter.“

Die Wärme für die Räume liefert eine Gaswärmepumpe — ein weiterer Beitrag zu den Energieeinsparungen. „Damit ist dieser Pavillon überwiegend energetisch“, erklärt Holger Wilke, zuständig bei der Stadt Burscheid für Gebäude. „Der Unterschied zu vorher ist beträchtlich“, freut sich auch die Schulleiterin.

Insgesamt 1,6 Millionen Euro an Fördermitteln werde man in die Schule investieren, sagt Bürgermeister Stefan Caplan. „Fachplaner haben uns bei der Erstellung eines vernünftigen Konzept unterstützt.“ In den Osterferien wolle man mit der Außensanierung beginnen. „Die Gerüste stehen bereits“, sagt Veronika Sommerfeld.

Bis 2012 soll die Sanierung der Grundschule abgeschlossen sein. „Und in einem renovierten Gebäude macht Lernen noch viel mehr Spaß“, ist sich Sommerfeld sicher.