GBS: Mieter kommen erst nach zwei Jahren an ihre Einlagen
Mietwohnungen: Die GBS plant keine weiteren Verkäufe in Burscheid.
Burscheid. Die Genossenschaft für Bau- und Siedlungswesen (GBS) in Hückeswagen plant über den Verkauf ihrer 190 Mietwohnungen in der Burbachstraße und Sauers Weiden hinaus "definitiv" keine weiteren Wohnungsverkäufe in Burscheid. Das erklärte GBS-Vorstand Thomas Nebgen gestern gegenüber dem BV. Zurzeit besitzt die GBS noch 467 Mietwohnungen in Burscheid.
Der Verkauf von 190 Wohnungen davon an die Deutsche Wohnanlage (Dewag) GmbH in Stuttgart soll laut Nebgen zum Mai oder Juni wirksam werden. "Ganz genau können wir das nicht sagen, weil die öffentliche Hand der Übernahme der öffentlichen Förderung durch die Dewag noch zustimmen muss."
Die öffentliche Förderung, die die Dewag (auch wegen der günstigen Verzinsung) übernehmen will, ist aber zugleich ein Garant für die Mieter, dass sie keine Mieterhöhungen zu befürchten haben. Die Mietpreisbindung aufgrund der Förderung läuft noch bis 2045. Selbst wenn die Dewag die öffentlichen Kredite (was sie nicht will) sofort ablösen wollte, bestünde die Bindung noch für weitere zehn Jahre. Auch bei umfangreicher Modernisierung könnte, so Nebgen, nur der Betrag auf die Miete aufgeschlagen werden, der beispielsweise durch Wärmedämmung an Energiekosten eingespart werde.
Nach Angaben des GBS-Vorstands gibt es in Burscheid in den Genossenschaftswohnungen kaum Leerstände - mit Ausnahme der jetzt an die Dewag verkauften Objekte. Das sei auch der Grund für den Verkauf gewesen. Nach seiner Einschätzung haben selbst die Mieter der einzigen frei finanzierten Gebäude Sauers Weiden 2 und 4 keine Mietpreiserhöhungen zu erwarten: "Das gibt der Markt gar nicht her." Ähnlich hatte sich auch schon Dewag-Geschäftsführer Helmut Beyl gegenüber dem BV geäußert.
Allerdings werden die Mieter noch länger auf ihre eingezahlten Genossenschaftsbeiträge warten müssen. "Nach Eigentumsübergang können sie ihre Anteile kündigen. Die vertragliche Kündigungsfrist beträgt zwei Jahre", sagt Vorstand Nebgen. In der Zeit würden die Einlagen wie bisher verzinst. "Wir haben versucht, für unsere Mieter ein Sonderkündigungsrecht durchzusetzen, damit sie ihr Geld frühzeitiger wieder ausgezahlt bekommen, aber das lässt die Gesetzteslage nicht zu." Die Einlagen der GBS-Mieter bewegen sich um die 1000 Euro - mal etwas mehr, mal etwas weniger.
Als Folge des Verkaufs der Objekte musste sich die GBS auch nach einer neuen Anlaufstation für ihre Burscheider Mieter umsehen; das bisherige Büro war in der Burbachstraße untergebracht und wechselt damit auch den Besitzer. Fündig wurde die Genossenschaft im Rathaus: Dort wird sie ab dem 10. April gegen eine entsprechende Miete das Beratungsbüro im Raum 0.01 mitnutzen. Die künftigen Sprechzeiten: immer donnerstags von 9 bis 12 Uhr. Dort, so Vorstand Nebgen, könnten auch durch den Verkauf verunsicherte Mieter alle gewünschten Informationen erhalten.