Gefährliche Raupe auf Eichen
Fachbereich Stadtgrün lässt die Gespinste, in denen sich die Raupen tagsüber aufhalten, entfernen.
Leverkusen. Der Fachbereich Stadtgrün der Stadt Leverkusen hat bei Baumkontrollen wie schon im vergangenen Jahr ein vermehrtes Auftreten des Eichenprozessionsspinners (EPS) festgestellt. Es werden ausschließlich Eichen befallen. Charakteristisch sind die in der Krone, an Astgabeln und Stämmen gebildeten Gespinste sowie die langen weißen Haare der Raupen und die typische Anordnung der Tiere während ihrer „Prozession“ von den Gespinsten zu den Fraßstellen an den Blättern. Sowohl die Raupen als auch die Falter sind nachtaktiv.
Der Eichenprozessionsspinner ist ein für die menschliche Gesundheit gefährlicher Schadorganismus. Bis zur Verpuppung häutet sich die Raupe sechs Mal. Ab der dritten Häutung bilden die Raupen zusätzlich zu den langen, sichtbaren Haaren etwa 0,1 bis 0,25 Millimeter lange „Brennhaare“ aus, die ein spezielles Eiweißgift enthalten. Damit schützen sich die Raupen vor Fressfeinden. Diese Brennhaare verbleiben in den Gespinsten sowie am Stamm und reichern sich in der näheren Umgebung des Befallsgebietes an. Sie können bis zu 200 Meter weit vom Wind transportiert werden. Der Giftstoff bleibt rund zwei Jahre lang aktiv.
Der Kontakt mit diesen Brennhaaren kann zu starken Reizungen und allergischen Reaktionen von Haut, Atemwegen und Schleimhäuten führen. Sobald entsprechende Symptome auftreten, sollte ein Arzt konsultiert werden. Ein zügiges Passieren befallener Bäume wird empfohlen. Längerer Aufenthalt im direkten Umfeld befallener Bäume sollte nach Angaben der Stadt vermieden werden.
Befallene städtische Bäume werden zunächst durch eine Banderole am Stamm mit der Aufschrift „Allergiegefahr durch Eichenprozessionsspinner - Raupen und Nester nicht berühren“ gekennzeichnet. Der Fachbereich Stadtgrün lässt die Gespinste, in denen sich die Raupen tagsüber aufhalten und Mitte bis Ende Juni zur Verpuppung zusammenfinden, durch ein spezialisiertes Unternehmen mit einem Asbestsauger entfernen. Der Fachbereich Stadtgrün ist für die Bekämpfung des Eichenprozessionsspinner auf den städtischen Grünflächen, Friedhöfen und in den Parkanlagen zuständig. Bei einem Auftreten des Eichenprozessionsspinners auf Privatgrundstücken ist der Eigentümer zur Beseitigung verpflichtet, sofern die Allgemeinheit gefährdet ist.
Laien verwechseln den Eichenprozessionsspinner häufig mit der Gespinstmotte, die verschiedene Gehölze kahl frisst und komplett mit Netzen einspinnt. Diese Raupe ist aber völlig ungefährlich.