Gestaltung statt Stillstand
Es war keine Überraschung. Mit den Stimmen aller Fraktionen ist der Vorschlag des Bündnis für Burscheid (BfB) zu einer neuen Städtepartnerschaft mit einer Kommune in Ost- oder Südosteuropa — statt der mit Egg — im Kulturausschuss am Dienstagabend abgeschmettert worden.
Dass es für Teile der Burscheider Kommunalpolitik sogar persönliche Gründe geben soll, warum der aktuelle Antrag des Bündnis abgebügelt worden ist — es mag sein, auch wenn derartige Befindlichkeiten nicht in ein politisches Gremium gehören. Und auch wenn das Thema des BfB jedes Jahr aufs Neue aufpoppt und dem Bündnis Populismus unterstellt wird, plausibel zu erklären ist das, was sich am Dienstagabend im Sitzungssaal abspielte, in der Öffentlichkeit nicht mehr.
So lieferte selbst Christel Ertel vom Freundeskreis Bourscheid/Egg den Nachweis darüber, dass der einseitige Wiederbelebungsversuch aus Burscheid einer erneuten Annäherung mit Egg nur mit Ignoranz gestraft wird. „Es ist kein Interesse erkennbar, nichts wird von unserer Seite geschehen“, sagte Ertel. Die Kommunalpolitik sollte dies als letzten Hinweis dafür betrachten, einen endgültigen Schlussstrich unter das Kapitel zu ziehen.
Ob damit eine neue Partnerschaft frei wird und in welche Richtung sie gehen kann, muss und kann nicht in einer einzigen Sitzung erörtert werden. Und womöglich gehört die Diskussion darüber erstmal auch gar nicht dorthin. Die politischen Signale aber zur Bereitschaft sollten schon zu vernehmen sein. Insbesondere von Vertretern eines Ausschusses, die sich der Kultur verschrieben haben. Dabei geht es schließlich um Gestaltung — nicht um Stillstand.