Politik streitet erneut um die Städtepartnerschaft mit Egg

Das Bündnis für Burscheid will einen Kontakt nach Osteuropa — andere Fraktionen lehnen ab.

Foto: Gemeinde Egg

Burscheid. Alle Jahre wieder! Unrer diesem Motto, so könnte man man meinen, wird es im Kulturausschuss am kommenden Dienstag, 17. April (17.30 Uhr, Sitzungssaal im Rathaus), erneut um das Thema Städtepartnerschaft gehen. Auf Antrag des Bündnis für Burscheid (BfB) bereits aus dem Jahr 2016 und erneuter aktueller Nachfrage der Fraktion wird die mutmaßlich nur noch auf Papier existierende Partnerschaft mit der Gemeinde Egg (Österreich) in Frage gestellt und eine neue vorgeschlagen: mit einer Burscheid in den Größenverhältnissen und Strukturen ähnlichen Kommune womöglich in Ost- oder Südosteuropa. „Wir können nicht immer nur die Entwicklung in diesen Ländern kritisieren, aber nichts tun“, erläutert BfB-Fraktionschef Michael Baggeler und meint damit feindliche Haltungen gegenüber der Europäischen Union sowie Flüchtlingen und einem massiven Rechtsruck. Im Gespräch mit dem BV erwähnt er Ungarn mit dem Wahlsieg am Sonntag des EU-kritischen Regierungschefs Orban. Gerade derartige Strömungen sollte man zum Anlass nehmen, den Kontakt aufzunehmen. „Wir sollten ja jetzt erst recht den partnerschaftlichen Austausch suchen.“ Zudem seinen unterschiedliche kulturelle Eigenschaften sowie sprachliche Hürden eigentlich der Anlass für die Annäherung. Und sie übten auch den Reiz aus nicht zuletzt für Schüler, sich mit dem Fremden auseinanderzusetzen. „Wir haben ja jetzt eine Gesamtschule, die dafür eingebunden werden könnte.“

Die Fraktionen im Stadtrat haben bereits signalisiert, dass sie diesen Weg nicht mitgehen wollen. Stattdessen, so hat man es in den vergangenen Sitzungen bereits mehrfach vernommen, gibt es mehrheitlich ein gewisses statisches Agreement: nichts Neues versuchen und die Partnerschaft mit Egg auf Eis liegen lassen. Burscheids Bürgermeister Stefan Caplan im Gespräch mit dem Bürgermeister von Egg erneut erfahren, dass weiterhin das Engagement bei den Bürgern und in Vereinen für eine intensiv gelebte Partnerschaft fehle. Ähnlich wie in Burscheid. Baggeler sagt deshalb im Jahr des 50-jährigen Bestehens der Partnerschaft mit Egg, indem ihm zumindest nicht zu Ohren gekommen sei, dass Vertreter aus Österreich zumindest zum anstehenden Umweltfest eingeladen worden seien, einen endgültigen Schlussstrich zu ziehen. „Das macht doch keinen Sinn. Wir müssen etwas Neues haben.“ Und das Schicksal einer Partnerschaft den Vereinen zu überlassen, reiche nicht.