Dürscheider Dreiklang und Wiehbacher Echo hören auf Glanzvolles Ende nach Jahrzehnten

Burscheid. · Der Damenchor Dürscheider Dreiklang hat am Sonntagabend sein letztes Konzert gegeben. Auch das Wiehbacher Echo hat seinen Abschied bekannt gemacht.

Schöner hätte der Rahmen zum Abschied des Frauenchores Dürscheider Dreiklangs in der Kapelle St. Petrus und Paulus nicht sein können.

Foto: wz/Siewert, Doro

Zweiunddreißig Jahre ein Stück Burscheider Kulturszene – und nun? Aus! Der Damenchor Dürscheider Dreiklang setzte seiner musikalischen Geschichte ein  - für manche seiner Fans - abruptes Ende.

Was sich als Tatsache recht negativ anhört, bekam aber mit ihrem letzten Konzert der Sängerinnen am ersten Advent einen glanzvollen Abschluss. Im gold-bunten Ambiente der griechisch-orthodoxen Kirche Dürscheid verwandelten zwanzig Frauen auch diesmal die vollbesetzte Kapelle in einen heiter-sakralen Raum durch einen Strauß adventlicher Lieder. Bekannte Weihnachtsweisen, mit zum Teil neuen Stimm-Arrangements wechselten mit fröhlichen Kinder-Märchen und ergänzten sich mit einem Medley internationaler Christmas-Songs unter rhythmischer Begleitung durch Thaddäus Hoffrogge und seine komplette Percussion. Der junge Theologiestudent konnte bereits 2003 als Musikschüler von Hans-Dieter Hugo sein Talent als Trommler beweisen. Auch ihm wird der Dürscheider Damenchor fehlen, wie er erklärte: „Ich habe in diesen Konzerten sehr gerne mitgewirkt. Schade, dass sich jetzt alles verändert.“ Im Publikum saß auch   Chorgründer Lothar Romanowski. Er wirkte gelassen, zitierte  aber auf Befragen eine weltbekannte Opernzeile: „Ja, wie‘s da drinnen aussieht, geht niemand etwas an.“

In gleicher Weise emotionell betroffen ist auch seine Frau. Sie gehörte viele Jahre zum Damenchor Dürscheider Dreiklang und blieb auch als Ehemalige allen Mitsängerinnen eng verbunden. Almut Endert, seit einem Jahr erste Vorsitzende des Vereins, fasste die Situation kurz zusammen. „1986 startete  der Chor mit fünf Sängerinnen und wuchs zeitweise auf 35 Mitglieder an. Wir erlebten manche Höhen und Tiefen, müssen jetzt aber leider der Tatsache ins Auge sehen, dass unser Altersdurchschnitt sich stetig erhöht. Aber auch die gestiegenen Mietkosten für Konzertaufführungen spielen eine Rolle.“

Ob es für die Zukunft keinen Weg gibt, die immer noch aktiven Musikliebhaberinnen weiter zu motivieren? Ingrid Meding-Arndt, selbst über 25 Jahre Vorsitzende, sieht einen Hoffnungsschimmer am Horizont. „Was in meinen Kräften steht, werde ich - zusammen mit anderen - unternehmen, um  jüngere Frauen für das gemeinsame Singen zu begeistern. Ob sich in Zukunft daraus etwas entwickelt, ist noch nicht zu erkennen.“

Für eine Fortsetzung wären auch drei Sängerinnen, die seit dem ersten Chortag dabei sind: Ute Schmitz, Margret Mehren und Annegret Lukas. Von den Ehrengästen äußerte sich auch Landrat Stephan Santelmann zum emotionalen Abschied des Frauenchors: „Es könnte doch möglich sein, dass ich am ersten Advent 2019 wieder hier sitzen werde – man darf doch positiv denken.“ Dem stimmte auch Bürgermeister Stefan Caplan zu.