Gut Engelrath: Korktanne ist der neue Trendbaum
Noch kommen die verkauften Bäume an der B 51 aus Overath. Die Anpflanzungen müssen noch ein paar Jahre wachsen.
Burscheid. Die Nordmanntanne hat seit Jahren den mit Abstand größten Marktanteil bei den Weihnachtsbäumen in den deutschen Wohnzimmern. Doch Meinolf Mütherich sagt der Abies Larsiocarpa eine große Zukunft voraus. Die Korktanne stammt ursprünglich aus den Rocky Mountains und erinnert farblich an die Blaufichte. Mütherich hat sie wie andere Baumproduzenten auch neu im Angebot. Schon vor Jahren hat er angefangen, sie anzupflanzen.
Ihr Vorteil: „Sie ist weich in der Nadel, nadelt noch weniger als die Nordmanntanne, duftet aber mehr.“ Auf den sechs Hektar, die der Landwirt aus dem Sauerland vor zwei Jahren von Gut Engelrath an der B 51 erworben hat, wächst schon zu einem Drittel die Korktanne heran. „Die übrigen zwei Drittel verteilen sich auf die Nordmanntanne und die Blaufichte.“
Grundsätzlich, so Mütherich, gehe es im Weihnachtsbaumverkauf immer mehr darum, „Regionalität zu schaffen. Der Kunde möchte einen Baum aus seiner Gegend.“ Bis der immer größere Trend zum Selberschlagen aber auch auf Gut Engelrath umgesetzt werden kann, ist noch Geduld gefragt: Die ersten kleineren Blaufichten werden frühestens in drei Jahren geschlagen werden können. Eine Nordmanntanne von 2,20 Meter Höhe braucht etwa zehn Jahre für ihr Wachstum.
Bis dahin gibt es auf Gut Engelrath nur Bäume aus Overath zu kaufen. Dort besitzt Mütherich rund 70 Hektar Anbauflächen. Stammsitz ist aber das Hochsauerland mit 80 Hektar bei Eslohe-Niederlandenbeck.
Damit ist Mütherich einer der Großen im Weihnachtsbaumgeschäft. Manchen zu groß: In Overath hat jahrelang eine Bürgerinitiative seine Monokulturen kritisiert. Mütherich, Vorsitzender der Fachgruppe Weihnachtsbaum- und Schnittgrün-Erzeuger des Landesverbands Gartenbau Westfalen-Lippe, hat seinerseits gegen die Novelle des Landesforstgesetzes protestiert, von dessen Einschränkungen des Weihnachtsbaumanbaus sich die Sauerländer Produzenten überrumpelt und in ihrer Existenz gefährdet fühlen. So werde nur der Import aus dem Ausland gefördert.
Aber die Schlacht ist geschlagen, die Novelle hat gerade den Landtag passiert. Jetzt gilt Mütherichs Aufmerksamkeit dem aktuellen Weihnachtsgeschäft. Seitdem 7. Dezember läuft der Verkauf auf Gut Engelrath, sieben Tage die Woche. Mütherichs Tipp, um den Baum bis zum Fest frisch zu halten: „Kühl aufbewahren und in einen Eimer Wasser stellen.“